Wirtschaftsweise sieht Importstopp für russisches Gas als riskant an

Einem Bericht nach hält die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer einen möglichen Import-Stopp für russisches Gas für riskant. Die einzelnen Teileffekte, die sich daraus ergeben würden, könnten das BIP in Deutschland insgesamt um 5 Prozentpunkte reduzieren, so Schnitzer. Möglicherweise ginge das BIP dann sogar noch weiter zurück. Ein solcher Rückgang würde sicherlich einen nachhaltigen Schaden produzieren, ist zu vermuten. Auch die Wirtschaftsweise ist skeptisch. Die Folgen würden härter sein als in der Corona-Pandemie, lässt sich daraus schließen.

Wirtschaftsweise: Massiver Rückgang des Wirtschaftswachstums möglich – bei Importstopp

Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer hat sich gegen einen sofortigen Import-Stopp für russisches Gas ausgesprochen. „Wenn man die Teileffekte verschiedener Studien zusammenrechnet, könnte das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland um fünf Prozentpunkte zurückgehen – es könnten aber auch mehr sein“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

„Ein sofortiger Import-Stopp würde die Wirtschaft massiv schädigen.“ In der Vergangenheit hätten Energie-Embargos nie sofort gewirkt: „Ich kenne aus der Geschichte kein Beispiel von Sanktionen, die einen Krieg umgehend gestoppt hätten.“ Ein Einbruch infolge eines sofortigen Import-Stopps für Gas wäre nicht mit dem Rückgang infolge der Corona-Pandemie vergleichbar, so die Wirtschaftsweise. „In der Pandemie konnte man davon ausgehen, dass die Schließung von Geschäften oder Restaurants die Wirtschaft nur vorübergehend in Mitleidenschaft ziehen und nach Wegfall der Einschränkungen die Erholung zügig wieder einsetzen würde.“

Ein sofortiger Importstopp für russisches Gas wäre hingegen mit einem „einschneidenden Umbau der deutschen Industrie“ verbunden. „Das würde viele Jahre in Anspruch nehmen. Der Erholungsprozess würde deutlich länger dauern“, sagte Schnitzer. Vor allem die chemische Industrie wäre durch einen Importstopp massiv getroffen.

„Sie setzt Gas nicht nur als Energieträger ein, sondern auch als Rohstoff.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur