Ernüchternde Zahlen für die Regierung: IfW-Präsident – Energiewende frühestens in 30 Jahren erfolgreich

Die neue Regierung möchte in Deutschland die nächsten Schritte der Energiewende einleiten. Die früheren Regierungen noch haben eine Energiewende eingeleitet, die zum Jahresbeginn deutlich sichtbare Veränderungen brachte: Drei Atommeiler wurden stillgelegt. Nun meldete sich einem Agenturbericht nach der „kommissarische Präsident“ des IfW (Institut für Weltwirtschaft) Stefan Kooths zu Wort. Er erwartet demnach, die neuen Energieerzeugungsanlagen, in die der Staat mit Subventionen investiert, würden kein neues Wachstum erzeugen. Die Politik würde sich demnach etwas vormachen, wenn sie darin einen Wachstumsmotor sähe, so die Intention. Er halte zudem einen weiteren Inflationsschub für möglich, sofern die EZB die Zinsen nicht anheben wird.

Weniger Wachstum durch Energiewende als gedacht?

„Mit scharfer Kritik reagiert der kommissarische Präsident des Kiel Institut für Weltwirtschaft, Stefan Kooths, auf die Stilllegung von drei Atommeilern in Deutschland und die Energiewende-Pläne der Bundesregierung. Zu „Bild“ (Montagausgabe) sagte Kooths, mit dem Atomausstieg würden bestehende Anlagen stillgelegt.

„Dabei sind sie noch funktionstüchtig.“ Die erforderlichen Milliarden-Investitionen in neue Energieerzeugungsanlagen „schaffen kein zusätzliches Wachstum. Schließlich werden nur die stillgelegten Anlagen ersetzt und keine neuen Kapazitäten aufgebaut“, sagte Kooths zu „Bild“. Insgesamt schwäche sich dadurch das Wirtschaftswachstum sogar ab. Der Ökonom betonte, die Investitionen in die Dekarbonisierung würden sich daher „wenn überhaupt erst in 30 Jahren rechnen. Die Politik lügt sich in die Tasche, wenn sie glaubt, die Investitionen wären in absehbarer Zeit ein Wachstumsmotor.“ Kooths warnte in „Bild“ außerdem vor einem Inflationsschub durch die Energiewende. Der trete ein, wenn der Staat die Investitionen über zusätzliche Kredite finanziere und die EZB die Zinsen nicht anhebe.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur