Präsident der Schweizer UBS-Bank warnt vor schneller Inflation

Der Präsident der Schweizer Bank UBS, Axel Weber, hat vor der aktuellen Entwicklung der Geldmärkte gewarnt. Durch die Geldschwemmen würden die Notenbanken (wie die Europäische Zentralbank EZBY) sowie die Weltwirtschaft in „eine heikle Lage“ geraten,. Die Inflation könnte seiner Ansicht nach „schneller als gedacht steigen“, so meldet es etwa cash.ch.

Es kann schnell gehen

Derzeit sind zahlreiche Volkswirte noch der Meinung, die Inflationsrate sei moderat. Soeben meldete die EZB eine Inflationsrate von 1,2 % für die Euro-Zone. Dies gilt als beherrschbar und normal. Einen Grund sehen Experten darin, dass die Wirtschaftskrise durch die Corona-Pandemie die Preise teils sogar nach unten drücken würde.

Das Angebot sei oftmals nicht geringer geworden, vielmehr würde die Nachfrage schrumpfen. Dafür spricht auch das aktuell hohe Sparvolumen, das etwa Sparer in Deutschland auftürmen. Die Sparquote liegt bei mehr als 12 % vom Einkommen und ist damit so hoch wie seit Jahren nicht mehr.

Volker Wieland, in Deutschland Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Deutschen Wirtschaft und damit ein „Wirtschaftsweiser“, meint jedoch: „Drei Prozent Inflation in Deutschland sind Ende des Jahres möglich“.

Jens Weidmann, Chef der Deutschen Bundesbank, hält eine Inflationsrate von gut drei Prozent für möglich. Dies wäre gut 1 Prozentpunkt über der Obergrenze, die etwa die EZB für wünschenswert hält.

Axel Weber nun ist der Meinung, dass die volkswirtschaftlichen Modelle, die aktuell noch eine niedrige Inflationsrate prognostizieren, keine Garantie böten. Denn das Verhalten der Menschen ändere sich. Dies spiegele sich in neuen Warenkörben zusammen, die den Modellen nicht mehr entsprechen.

Damit könnten die Warenkörbe, die aktuell in der Schätzung existieren, die Entwicklung nicht mehr abbilden. Phasen – wie wir sie aktuell sehen – hoher Staatsausgaben hätten seiner Meinung nach früher „fast immer in hoher Inflation“ geendet. Deshalb könnte es anders als in der Finanzmarktkrise 2008 zu großen Geldflüssen aus den Finanzmärkten in die reale Wirtschaft kommen. Dies kann die Inflationsrate deutlich nach oben treiben.

Die Folge wären Zinserhöhungen durch die Zentralbanken, was wiederum bei der aktuellen Schuldenlast von Staaten, Haushalten und Unternehmen fatal sein kann. Das Risiko daraus wiederum lässt sich nicht abschätzen…