Früherer ukrainischer Botschafter in Deutschland Andrij Melnyk fordert schnelle Erhöhung der Militärhilfen

Andrij Melnyk, ukrainischer Vize-Außenminister und früherer Botschafter der Ukraine in Deutschland, möchte eine „schnelle Erhöhung der Militärhilfen“, sagte er mit Hinblick auf die „Wagner-Rebellion“ – und „zwar egal, wie er ausgeht“.

„Egal, wie er ausgeht“ – der Aufstand bietet laut Melnyk eine einmalige Chance – und jetzt?

„Der ukrainische Vize-Außenminister Andrij Melnyk sieht in dem offenen Machtkampf in Russland eine „einmalige Chance“ für die laufende Gegenoffensive der ukrainischen Armee und fordert eine schnelle Erhöhung der Militärhilfen. „Die Wagner-Rebellion bedeutet nichts anderes als eine wahre Götterdämmerung für Putin und sein barbarisches Regime“, sagte Melnyk dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ am Samstag.

„Der Prigoschin-Aufstand, und zwar egal, wie er ausgeht, bietet eine einmalige Chance für die ukrainische Armee, unsere Gegenoffensive mit neuem Elan voranzutreiben. Aber dieser neue Kampfgeist allein wird für die Befreiung all der besetzten Gebiete leider nicht ausreichen.“ Melnyk, der bis zum vergangenen Jahr Botschafter der Ukraine in Berlin war, forderte deswegen erneut erheblich mehr Waffenlieferungen von Verbündeten wie Deutschland. „Die Ukrainer rufen unsere Partner im Westen, zuallererst Deutschland, dazu auf, ausgerechnet jetzt, wo Russland im Chaos versinkt und seine Schwäche offenlegt, die erforderlichen Militärhilfen massiv zu erhöhen.“ Die Ukraine brauche nicht nur die von westlichen Verbündeten bereits in Aussicht gestellten F-16-Kampfjets, so der Vize-Außenminister. Für den Kampfeinsatz würden außerdem deutsche Eurofighter benötigt. Weiter sagte Melnyk mit Blick auf deutsche Waffensysteme: „Wir brauchen dringend Marschflugkörper Taurus, wir brauchen Kampfhubschrauber Tiger, um russische Truppen in die Flucht zu treiben. Die Bundesregierung sollte ihre letzten roten Linien endlich überschreiten.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Militärtransport auf der Autobahn, über dts Nachrichtenagentur