Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte stiegen im November um 20,8 Prozent: Inflation?

Einem Teil der Inflation können die Verbraucher ausweichen, indem sie beispielsweise statt ins Kino zu gehen, sich einen Film im Fernsehen anschauen. Doch es gibt Bereiche, da ist es ausgesprochen schwierig ja fast unmöglich, der Inflation zu entgehen. Die landwirtschaftlichen Produkte zählen zu ihnen.

Aus diesem Sektor hatte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag sehr schlechte Nachrichten für die deutschen Verbraucher, denn im November 2021 sind die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte im Vergleich zum Vorjahr um 20,8 Prozent gestiegen. Allein im Vergleich zum Oktober 2021 ergab sich ein weiterer Anstieg von 4,1 Prozent.

Besonders stark verteuert haben sich die Preise für pflanzliche Produkte. Sie stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 29,4 Prozent an. Deutlich schwächer war die Preisentwicklung bei den tierischen Produkten. Hier war im Vergleich zum November 2020 „nur“ ein Preisanstieg von 14,9 Prozent zu verzeichnen.

Getreide weiterhin der große Preistreiber: Inflation?

Seit Juli 2020 steigen die Getreidepreise stark an. Diese Entwicklung setzte sich auch im November 2021 fort. In diesem Monat lagen die Getreidepreise um 44,5 Prozent über jenen des Vorjahrs. Damit wurde der starke Anstieg aus dem Oktober von 36,9 Prozent nochmals übertroffen. Gemüse verbilligte sich um 4,2 Prozent. Dabei war der größte Preisrückgang mit minus 18,7 Prozent beim Eisbergsalat zu verzeichnen.

Handelsgewächse wie der Raps werden derzeit mit massiven Aufschlägen gegenüber den Preisen von 2020 gehandelt. Beim Raps wurde der mit einem Plus von 66,4 Prozent der stärkste Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr seit dem Juli 2008 ermittelt. Auch Speisekartoffeln verteuerten sich um 58,5 Prozent.

Bei den tierischen Produkten fiel der Preisanstieg deutlich geringer aus. Rückläufig waren die Preise für Schlachtschweine. Sie lagen um 0,8 Prozent unter dem Vorjahr. Verteuert haben sich hingegen Rinder. Für sie waren 32,7 Prozent mehr zu bezahlen als im November 2020. Gleiches gilt für den Milchpreis. Er verteuerte sich um 18,2 Prozent, nachdem der Preisanstieg im Oktober noch bei 14,2 Prozent gelegen hatte.