Die Erholung des Luftverkehrs vollzieht sich langsamer als erhofft

Noch vor wenigen Wochen zeigte sich Lufthansa Vorstandschef Carsten Spohr optimistisch, dass die USA etwa ab Mitte September wieder normal zu bereisen seien und damit auch die gebeutelte Luftfahrtbranche, eine der ärgsten Konsequenzen der globalen Pandemie endlich hinter sich lassen könne.

Heute, Anfang September, blicken alle Beteiligten deutlich zurückhaltender in die Zukunft, denn es ist klar, dass die Transatlantikroute, die nicht nur für die Deutsche Lufthansa eine der wichtigsten Einnahmequellen darstellt, auch weiterhin nicht in einer normalen Weise betrieben werden kann.

Die Hoffnung, das geimpften Reisenden ab Mitte September wieder die Einreise in die USA ermöglicht würde, hat sich zerschlagen und die Deutsche Lufthansa bereitet sich nach den Worten ihres Chefs deshalb darauf vor, dass ihr erneut, ein langer, kalter Winter bevorstehen könnte.

EU-Kommission empfiehlt schärfere Regelungen für US-Bürger

Als Reaktion auf die stark gestiegenen Infektionszahlen in den USA mit einer Inzidenz von 800 hat die EU-Kommission in Brüssel ihren Mitgliedsländern bereits am Montag empfohlen, für Reisende aus den USA schärfere Einschränkungen zu erlassen. Für die Airlines könnte das Nordamerikageschäft deshalb in den kommenden Monaten wieder zu einem Problem werden.

Bei der Deutschen Lufthansa hatten sich die Transatlantikrouten in den vergangenen Monaten wieder zum wichtigsten Geschäftszweig entwickelt. Die Nachfrage nach Tickets aus den USA war groß und auch das Frachtaufkommen war so hoch, dass es verschmerzbar war, wenn die Flüge in die USA nur von wenigen Europäern benutzt werden konnten. Dennoch wurde unter dem Strich gutes Geld verdient.

Es wird also noch dauern, bis sich die Lage wieder normalisiert. Für die Lufthansa und andere Airlines bleibt aber die bittere Erkenntnis, dass die Branche als eine der ersten von der Corona-Pandemie betroffen wurde und vermutlich auch am längsten mit ihr zu kämpfen haben wird.