Fleischliebhaber sollten ihren Urlaub in diesem Jahr in Polen verbringen und begeisterte Biertrinker besser nicht nach Island reisen

Die Nahrungsmittelpreise sind in den vergangenen Monaten sehr stark angestiegen. Das verteuert auch den Urlaub, denn viele Deutsche werden in Länder reisen oder durch sie fahren, in denen das Preisniveau noch deutlich stärker angestiegen ist als im eigenen Land. Berechnungen des Statistischen Bundesamts (Destatis) zeigen jedoch, dass es auch viele Länder gibt, in denen das Preisniveau für Nahrungsmittel deutlich günstiger ist als in Deutschland.

Zu berücksichtigen ist, dass die Aussagen und Vergleiche auf den Preisen vom April 2022 beruhen und die jüngsten Veränderungen im Mai und Juni damit nicht abbilden. Verglichen mit den Preisen in Deutschland ist es in der Schweiz am teuersten Nahrungsmittel einzukaufen, denn in der Alpenrepublik liegt das Preisniveau um 54 Prozent über dem deutschen.

Besonders hoch ist das Gefälle beim Fleischpreis. Hier sind in der Schweiz doppelt so hohe Preise zu bezahlen wie in Deutschland. Auch in Frankreich und Österreich muss mehr für Nahrungsmittel ausgegeben werden als in Deutschland. Allerdings sind hier die Aufschläge mit einem Prozent für Frankreich und zwei Prozent für Österreich auf den ersten Blick kaum zu spüren.

Sehr teuer wird es auch, wenn die Reise in den hohen Norden führt, denn das allgemeine Preisniveau für Lebensmittel liegt in Norwegen um 42 Prozent und in Island um 40 Prozent über dem deutschen Niveau. Fleisch kostet in Norwegen 24,7 Prozent mehr als in Deutschland, in Island beträgt der Unterschied sogar 43,2 Prozent.

Alkoholische Getränke sind in den nordeuropäischen Ländern extrem teuer

Alkoholische Getränke sind in Nordeuropa ausgesprochen teuer. Sie kosten in Island 257 Prozent mehr als in Deutschland, während in Norwegen der Aufschlag 217 Prozent beträgt. Auch in den Niederlanden und Frankreich muss für alkoholische Getränke mit Mehrkosten von 17 bzw. 16 Prozent im Vergleich zum Inland gerechnet werden. Geringfügig günstiger sind die Preise in Österreich (-2 Prozent) und Ungarn mit minus vier Prozent.

Besonders günstig sind Lebensmitteleinkäufe allgemein in Polen, wo die Preise um 30 Prozent unter dem deutschen Niveau liegen. Auch in Ungarn ist der Einkauf um 17 Prozent günstiger als hierzulande. Der Einkauf von Fleisch ist vor allem in den südeuropäischen Urlaubsländern günstiger.

In Griechenland lagen die Fleischpreise im April beispielsweise um 21 Prozent unter dem deutschen Niveau. Noch einen Tick günstiger waren Fleischkäufe in Portugal (-23 Prozent) und Spanien mit einem Abschlag von 24 Prozent. Auch Kroatien war mit einem Abschlag von 29,6 Prozent deutlich günstiger. Die niedrigsten Fleischpreise wurden jedoch in Ungarn und Polen ermittelt. Dort war Fleisch um 40,2 Prozent (Ungarn) oder sogar 45,4 Prozent (Polen) günstiger als in Deutschland.