Polens Ministerpräsident möchte weiterhin deutsche Reparationen

Deutschland solle wegen des zweiten Weltkriegs weitere Reparationen an Polen zahlen, forderte Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki nun. Dafür bemühte er den aktuellen Krieg von Russland gegen die Ukraine.

Schäden in Polen durch Deutschland sollen bei 1,3 Billionen Euro liegen

„Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat seine Forderungen nach Reparationszahlungen Deutschlands wegen des Zweiten Weltkriegs bekräftigt. In der „Bild“ zog er dafür einen Vergleich mit Russlands Krieg gegen die Ukraine.

In Richtung der deutschen Nachkriegsgenerationen sagte Morawiecki: „Euer Wohlstand, euer Reichtum stammt – zumindest teilweise – aus dem Diebstahl polnischer Häuser, Fabriken, Vermögen. Eure Großväter sind für diese Verbrechen von damals verantwortlich.“ Wenn man als Nachfahren zu dieser Verantwortung nicht stehe, dann könne auch Russland „niemals für seine Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden, die Putins Truppen jetzt in der Ukraine verüben“. Weiter sagte er:

„Also frage ich die Deutschen: Wollte Ihr, dass Russland nach diesem Krieg ohne jede Strafe, ohne Entschädigung für seine Verbrechen davonkommt? Ich denke, die meisten Deutschen wollen das nicht.“ Dann müssten sie aber auch für die Verbrechen und den Massenmord an Polen geradestehen, die ihr Land während des Zweiten Weltkriegs begangen habe. Von den „50 Jahren Kommunismus, diesem schrecklichen System, in das wir gerutscht sind als Folge des Kriegs“, wolle er gar nicht erst anfangen, so Morawiecki. Es sei zwar richtig, dass der richtige Moment für eine solche Forderung „vor 70 oder 50 Jahren gewesen“ wäre, gestand Morawiecki ein, „aber das ist nie geschehen“. Deshalb passiere es jetzt. Anfang September hatte eine Parlamentskommission in Warschau ein Gutachten vorgelegt, in dem die von Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg angerichteten Schäden in Polen auf mehr als 1,3 Billionen Euro beziffert werden.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Mateusz Morawiecki, über dts Nachrichtenagentur