Banken mit Angst vor dem Digital-Euro? Obergrenze gefordert

Die Banken fangen an, sich Sorgen um ihr Geschäftsmodell zu machen. Ihren Vorstellungen nach soll der digitale Euro, wenn er denn eingeführt wird, nur bis zu einer bestimmten Obergrenze gehalten werden dürfen. Die Banken haben Angst davor, dass die Kunden den digitalen Euro zur „Wertaufbewahrung“ nutzen, also auch sparen.

Hintergrund ist, dass der digitale Euro sogenanntes Zentralbankgeld ist, dass hier die EZB heraus gibt – wie das Bargeld in Scheinen und Münzen. Damit verlieren die Banken ggf. ihr Geschäftsmodell etwas.

Kredite und Co. werden teuer, wenn es so kommt!

Denn: Banken können die Einlagen, die Sie bei Ihrer Bank bspw. in bar einzahlen, digital als Schulden gegen Sie gutschreiben. Das Geld können sie aber verleihen, ohne es aus der Hand zu geben, jedenfalls zu einem großen Teil. Dieser Kredit wird dann dem Kreditnehmer gutgeschrieben, so dass das Geld fast doppelt als digitale Gutschrift auf Konten auftaucht – bei Ihnen und bei den Kreditnehmern. Darlehen, die dann natürlich auch im Zahlungsverkehr genutzt werden können, sind von der Bank geschaffenes Geld. An dem Geld verdienen sie.

Wenn nun der digitale Euro käme und von der Zentralbank herausgegeben würde sowie Menschen auf Konten bei der Zentralbank sparen würden, stünde dieses Geld nicht mehr für die private Geldschöpfung der Banken bereit. Das bedroht die Fähigkeit, Kredite herauszugeben. Es würde weniger verlieren, womit die Kredite – dies nach Angaben der Banken – dann teurer würden. Tatsächlich geht es um das Geschäftsmodell der Banken und umgekehrt damit auch um unser Gesellschaftsmodell. Denn Zentralbankgeld, das digital irgendwo gespart wird, ermöglicht der Zentralbank letztlich auch die Kontrolle über die Verwendung des Geldes.