Vorsorglich Planen für den Notfall: Darauf kommt es an

Es gibt zahlreiche Gelegenheiten und Situationen, in denen Sie Ihr Heim nicht mehr verteidigen können oder sollten. Diese könnten beispielsweise Angriffe von außen oder eine Naturkatastrophe sein, wie auch die Sorge davor, dass Versorgung und Energie in Ihrer Region knapp werden. Daher sollten Sie sich in verschiedener Weise auf eine möglicherweise notwendige Flucht vorbereiten.

Immer wieder werden wir um Rat gefragt, wie sich mit der Krisenvorsorge am besten beginnen lässt. Es ist vollkommen klar, dass die wenigsten Haushalte darauf vorbereitet sind, dass eine Krise sprichwörtlich morgen vor der Tür stehen könnte. Sie sollten wissen, dass es jederzeit lohnenswert ist, zu beginnen. Die Frage die nun bleibt ist: Wo?

Die persönliche Krisenvorsorge

Wir könnten fast beliebig bei tausenden von Produkten beginnen. Sie sollten sich jedoch auf das konzentrieren, was wichtig für Ihr Überleben ist. Im folgenden stellen wir Ihnen einige Komponenten vor, die viele wahrscheinlich wenigstens in Teilen für überflüssig halten. Sie sind allerdings essentiell für eine erfolgreiche Krisenvorbereitung.

Was Sie wirklich brauchen

Sollte es also zu einem Krisenszenario kommen, werden Sie es sich danken, frühzeitig vorgesorgt zu haben. Einige Produkte sind dabei aus unserer Sicht unverzichtbar:

  • Wasserfilter: Ein Wasserfilter ist in der Not fast unentbehrlich. Sie wissen nicht, welcher Art von Krise Sie gegenüberstehen werden. Die Gefahr lauert in allen Dimensionen. Es könnte ein AKW-Problem sein, ein gezielter Angriff oder ein Virus, wie wir es zuletzt mit dem Corona-Virus erlebten. Deshalb ist die wichtigste Überlebensquelle das saubere Trinkwasser. Ohne Wasser überleben Sie nur wenige Tage. Weil Sie nicht wissen können, wie sauber das Wasser in der jeweiligen Krise noch sein wird, sollten Sie in jedem Fall einen Wasserfilter bereitstellen.
  • Kanister oder (Plastik-) Flaschen: Das Wasser, das Sie gefiltert haben, müssen Sie auch aufbewahren können. Wir empfehlen dafür vor allem Kanister oder andere Plastikflaschen. Wasser kann in solchen Behältern über Monate einlagern.
  • Haus- und Reiseapotheke: Medikamente sind unerlässlich. Diese werden in einer größeren Krise sehr schnell nicht mehr verfügbar sein. Das, was produziert wird, kann rasch von staatlichen oder institutionellen Stellen aufgenommen werden. Ob die Logistik dann noch funktioniert, ist offen. Deshalb gilt auch hier: Vorsorgen. Dabei benötigen Sie Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente und auch Mittel gegen Darmkrankheiten. Zudem sollten Sie stets daran denken, auch die individuell benötigten Medikamente in stattlicher Vorratsanzahl zu bunkern. Ein generelles Erste-Hilfe-Set sollten Sie dabei nicht vergessen.
  • Hilfsmittel: Wenn Sie in Ihrem Alltag auf weitere Hilfsmittel angewiesen sind, sollten Sie auch hier bestenfalls für Ersatz beziehungsweise Nachschub sorgen. Wir denken hier insbesondere an Brillen und an Gehhilfen, die in schweren Zeiten schlicht nicht mehr zu beschaffen sein werden.
  • Werkzeuge: An erster Stelle sehen wir hier ein qualitativ hochwertiges Survival-Messer. Dieses sollte robust und scharf sein – ebenso wichtig ist der trainierte Umgang damit. Ein Messer kann Ihnen auf viele Weisen helfen: Angefangen bei der Zubereitung von Nahrung, bis hin zum Schnitzen und Bau eines Unterschlupfes oder im äußersten Falle auch zur Verteidigung. Weiterhin empfehlen wir einen (Klapp-) Spaten sowie eine Drahtsäge.
  • Nahrung: Auch die Lebensmittelversorgung wird im Krisenfall zusammenbrechen. Hier empfehlen wir, einen Vorrat anzulegen, welcher 14 Tage lang das Überleben sichern kann. Diese Empfehlung teilt übrigens auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).

Die Flucht: Welchen Umkreis sehen Sie vor?

„Was nicht geplant ist, wird nicht gemacht“ – so lautet ein alter Management-Grundsatz. Dieser hat sich in zahlreichen Situationen als richtig erwiesen. Darüber hinaus zeigte sich immer wieder, dass die Menschen ohne Plan die Orientierung verloren haben – sie waren im wahrsten Sinne des Wortes planlos. Daher sollten Sie bei Ihrer Krisenvorbereitung mehrstufig vorgehen – auch, wenn Sie sich auf eine mögliche Flucht vorbereiten.

Zunächst sollten Sie Ihr Ziel kennen. Wo wollen Sie hin? Gibt es Freunde oder Verwandte, zu denen Sie sich flüchten können? Gibt es staatlich eingerichtete Anlaufstellen – und werden diese nicht bereits überlaufen sein? Fragen, die Sie sich in jedem Falle vorab stellen sollten, um möglichst schnell handeln zu können, wenn es darauf ankommt.

Es gibt im Grunde drei Klassen von Zielen

  1. So könnten Sie zum Beispiel ein Ziel wählen, das in Ihrer Nähe liegt. Dies ist die im sprichwörtlichen Sinne naheliegendste Lösung, für die Sie am wenigsten Vorbereitung benötigen.
  2. Es kann allerdings sein, dass Ihr Fluchtradius mehr als 50 km betragen wird. In dem Fall werden Sie Ihre Mobilität berücksichtigen müssen sowie die Versorgungslage unterwegs und am Zielort.
  3. Schließlich kommt als möglicher Fluchtort auch das Ausland in Frage. Sollten Sie in Erwägung ziehen, bei einer Bedrohung im Binnenland die Grenzen zu überschreiten, wird die Vorbereitung umfangreicher.

Ressourcen am Zielort?

Nun sollten Sie auch die Ihnen zur Verfügung stehenden Instrumente bereithalten und bewerten. Haben Sie bereits an alles gedacht, was Sie zu Ihrer Flucht brauchen? Wir empfehlen eine Checkliste bereitzuhalten, um auch dann, wenn sich die Gefühle und Ereignisse überschlagen, den roten Faden im Auge zu behalten.

Alles, was Sie nicht bei sich haben, müssen Sie im schlimmsten Fall auf energieraubende Weise besorgen. Wie Sie sich sicher vorstellen können, ist dies – gerade in einer Ausnahmesituation – kein Leichtes.

  • Bei einer Kurzflucht innerhalb Ihrer Umgebung sollten Sie genau wissen, wen Sie für welche Ressourcen aufsuchen kannst. Sind es die (fast) benachbarten Familienmitglieder oder Freunde? Haben diese Aufnahmekapazitäten? Brauchen diese Geld, um Sie über einen längeren Zeitraum zu versorgen?
  • Bei einer Flucht im Umkreis von mehr als 50 km sollten Sie zunächst die möglichen Ziele in den verschiedenen Richtungen mit allen (Ressourcen-) Vor- und Nachteilen kennen. Dann sollten Sie sich für die Fluchtfahrzeuge entscheiden und diese gegebenenfalls schon vorbereiten – etwa durch Benzinvorräte und eine regelmäßige Wartung.
  • Wenn Sie ins Ausland wollen, sollten Sie die infrage kommenden Staaten gedanklich und materiell vorbereiten: Welche Papiere benötigen Sie? Welche Währung wird dort verwendet (und sollten Sie sich einen Vorrat davon anlegen)? Wie sehen die möglichen Grenzübertritte für die Flucht aus?

Es gibt also so einiges zu bedenken, wenn Sie sich vollumfänglich auf eine Flucht vorbereiten möchten. Auch eine Landkarte, ein Kompass sowie der Umgang mit beidem gehört zu einer optimalen Vorbereitung dazu. Nur so können Sie sich unabhängig von Google Maps und Co. in die Sicherheit navigieren.