Tipps zum Erkennen von giftigen Beeren in der Wildnis

Eine Wanderung durch den Wald kann wunderschön sein, die wenigsten sind sich allerdings der Gefahren bewusst, die in der Wildnis lauern können. Heute befassen wir uns mit einer Bedrohung, die nur mit geschultem Auge als solche erkannt werden kann: Giftige Beeren.

Vielleicht denken Sie, dass Sie nie so kühn sein würden, eine Beere zu probieren, die Sie noch nie gesehen haben. Aber es braucht nur ein einziges Mal, um Ihre Lektion zu lernen. Zum Glück gibt es einige einfache Regeln, die Ihnen helfen können, giftige Pflanzen oder Beeren in Zukunft zu vermeiden.

So erkennen Sie giftige Beeren

Pflanzen mit leuchtend roten, violetten, orangefarbenen, blauen oder grünen Beeren zu meiden, ist ein guter erster Schritt, um zu entscheiden, ob der Verzehr einer Pflanze sicher ist. Wenn Sie wissen, auf welche Merkmale Sie bei giftigen Beeren achten müssen, können Sie diese beim nächsten Mal leichter als solche erkennen. Hier sind einige Tipps, wie Sie giftige Beeren in der freien Natur erkennen, wie Sie die giftigen von den essbaren Beeren unterscheiden können und wie Sie bei der Erkundung der Natur rundum sicher bleiben!

Achten Sie auf eine ungewöhnliche Färbung

Das erste, worauf man achten sollte, um giftige Beeren zu erkennen, ist eine ungewöhnliche Färbung. Raffiniert getarnte Beeren sind oft hell gefärbt, um ahnungslose Opfer anzulocken. Achten Sie auch auf Beeren mit leuchtend roter, violetter, oranger, blauer oder grüner Färbung. Auch andere unnatürliche Färbungen sind ein Hinweis auf die Ungenießbarkeit der Beeren.

Wenn eine Beere nicht so aussieht, wie sie sollte, ist sie wahrscheinlich nicht das, was sie zu sein scheint. Achten Sie auch auf die Farbe und Aderung der Blätter. Einige giftige Beeren haben Ranken, die deutlich dunkler sind als die sie umgebenden Pflanzen. Wenn eine Rebe deutlich dunkler ist als die Blätter oder andere umliegende Pflanzen, sollten Sie vorsichtig sein.

Konsistenz und unnatürliche Umgebung

Einige giftige Beeren haben eine zu weiche oder zu klebrige Textur. Giftige Beeren sind oft übermäßig feucht und/oder haben eine wachsartige Konsistenz.  Als Faustregel gilt: Wenn eine Beere zu perfekt oder zu glänzend aussieht, ist sie wahrscheinlich genau das nicht. Giftiger Efeu, die selbstkletternde Jungfernrebe und andere giftige Pflanzen bringen oft Beeren hervor, die wie perfekte, glänzende kleine Äpfel aussehen.

Andere Beeren, wie die amerikanische Kermesbeere, wachsen an Orten, an denen sie nichts zu suchen haben. Die Kermesbeere zum Beispiel wächst an schattigen, feuchten Orten, an denen die Pflanze eigentlich nicht überleben sollte. Auch dies kann ein Hinweis darauf sein, dass Sie es mit giftigen Beeren zu tun haben.

Geruch und Geschmack giftiger Beeren

Einige Pflanzen produzieren Beeren mit einem pfeffrigen Geruch – davor sollten Sie sich hüten. Aber auch der Geschmack kann ein Indikator sein: Wenn Sie Beeren essen möchten, bei denen Sie sich unsicher sind, kauen Sie auf einem kleinen Stück davon. Achten Sie auf einen bitteren oder unangenehmen Geschmack im Mund nach dem Verzehr. Wenn Sie eine unbekannte Beere essen und sie bitter schmeckt, schlucken Sie sie nicht.

Essen Sie nichts, bei dem Sie sich nicht 100%ig sicher sind!

Wenn Sie sich bei einer Beere oder einer Pflanze nicht sicher sind, essen Sie sie nicht. Einige Beeren sind zwar essbar, aber nur in kleinen Mengen. Vergewissern Sie sich, dass Sie sich zu 100 % sicher sind, was Sie essen, oder essen Sie es gar nicht erst. Vorsicht ist besser als Nachsicht!

Häufig vorkommende giftige Beeren und Pflanzen

  • Die Eibe: Die Eibe ist eine immergrüne Strauch- und Baumart. Die Rinde des jungen Baumes ist gelblich-grün, später färbt sie sich rötlich-braun – und in jedem Fall giftig. Auch die Samen der Eibe sind für Menschen und Tiere wie Pferde und Rinder giftig. Umhüllt wird der Samen von einem roten Samenmantel.
  • Die Vogelbeere: Die Eberesche (auch Vogelbeerbaum) zählt offiziell zu den Kernobstgewächsen und hat dementsprechend kleine Beeren, die von der Optik an Miniaturäpfel erinnern. Dennoch sollten Sie sich von den Beeren fernhalten – zumindest in roher, ungekochter Form. Die in den Vogelbeeren enthaltene Parasorbinsäure führt andernfalls zu Magenbeschwerden. Kocht man die Beeren jedoch auf, können Sie verzehrt werden.
  • Der Gewöhnliche Liguster: Diese Pflanze wird auch häufig als Gemeiner Liguster bezeichnet und zählt u den Ölbaumgewächsen. Die schwarzen beerenartigen Steinfrüchte der Pflanzen sind ebenfalls nicht essbar.
  • Der rote Holunder: Dieser laubabwerfende Strauch ist in vielen europäischen Wäldern zu finden. Die Beeren des roten Holunders sind giftig und führen beim Verzehr zu Brechdurchfall und Magenbeschwerden.
  • Der Efeu: Efeu ist von dem Blatt bis zur Beere giftig. Es gibt viele verschiedene Arten des Efeus, essbar ist jedoch keine davon.
  • Die Tollkirsche: Die Tollkirsche ist ein Nachtschattengewächs. Die Beeren sind vornehmlich schwarz, können manchmal jedoch auch eine gelbliche Färbung aufweisen und sind in beiden Fällen giftig.

In diesem Video werden Ihnen noch einige weitere giftige Beeren und Pflanzen vorgestellt:

Es kann hilfreich sein, sich mit den verschiedenen giftigen Pflanzen vertraut zu machen, die in Ihrer Umgebung zu finden sind. Eine detaillierte Auflistung besonders giftiger Pflanzen finden Sie auch in der Bekanntmachung des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz im Bundesanzeiger.

Fazit: Augen auf und Mund zu

Achten Sie bei Ihrem nächsten Waldausflug genau auf Ihre Umgebung und befassen Sie sich umfassend mit einer Beere, bevor Sie diese verzehren. Beziehen Sie auch die Farbe und Konsistenz der Beere in Ihre Betrachtung ein und essen Sie nichts, bei dem Sie sich nicht sicher sind. Wenn Sie diese Schritte befolgen, können Sie giftige Beeren in der Natur leichter erkennen und erfolgreich meiden. Behalten Sie diese Tipps also unbedingt im Hinterkopf, wenn Sie das nächste Mal in der freien Natur unterwegs sind!