Weltweit renommierte Unternehmensberatung BCG bescheinigt Deutschland Wirtschaftskrise – schlimmer als zu Corona-Zeiten

Die Wirtschaftskrise in Deutschland ist nach Auffassung der „Boston Consulting Group“ (BCG) wohl tiefgreifend. Deren „Industry Crisis Radar“ gibt als Ergebnis aus, die deutsche Wirtschaft stünde schlechter dar als während der Corona-Zeit oder zu Beginn des Krieges in der Ukraine. Ein wesentliches Problem seien die hohen Kosten nach den Preissteigerungen, sprich: Die Inflation, die ja nun vorbei sein soll. Allerdings „sinkt“ eine Inflationsrate formal zwar ggf. wie jetzt, die Preise steigen dennoch. Und das von höherem Niveau aus – dieser Punkt fehlt in vielen Darstellungen.

Betroffen seien vor allem die Automobilbranche, die Chemieindustrie und die Immobilienbranche. Unternehmen drohten mit Abwanderung, heißt es.

Die Wirtschaftskrise hinterlässt in der Ampel-Regierung indes wohl nicht ganz so große Panik. Robert Habeck sieht die Energiewende in Deutschland als Hebel, um den Wohlstand in Deutschland zu sichern.

„Robert Habeck hat in einer Mitteilung aus dem Wirtschaftsministerium wissen lassen, dass die „Energiewende (…) Wohlstand in Deutschland (sichert).“ Die Aussage dürfte umstritten sein. So hat das ifo-Institut aktuell die Wachstumsprognosen für das Land nach unten korrigiert, wie es heißt. Die Energiewende würde zudem „viel, sehr viel Geld kosten – Unternehmen und Bürger spüren die Mehrbelastungen auch durch hohe Stromkosten, durch indirekte Steuern und Bürokratie“, heißt es.

Unternehmen gehen

So würden auch Unternehmen abwandern. Als Beispiel fungiert Meyer Burger, ein Unternehmen der Energie-Branche, das in den USA seine Zelte aufschlagen wird. Das Unternehmen produziert Solar-Technologie, also ausgerechnet jene Technologie, die in Deutschland die Energiewende gleichzeitig sichern und stützen soll.

Der Verband der deutschen Stahlhersteller hat die Produktion von Stahl nun veröffentlicht. Demnach würde die Stahlproduktion im Jahr 2023 ein neues 14-Jahres-Tief (!) erreicht haben. Der Verband benannte ausdrücklich die „nicht wettbewerbsfähigen Stromkosten“, die hierzulande erhoben würden.

Das ist offensichtlich keine Belege dafür, dass alles rund läuft. Allerdings sieht es das Ministerium zumindest in der Öffentlichkeit anders. So würde im Jahr 2022 der Beschäftigungsstand im Segment der Erneuerbaren Energien bei 387.70 Personen liegen. Damit würde die Beschäftigung gegenüber dem Vergleichsjahr um 14,9 % gestiegen sein. Dies seit der größte jährliche Zuwachs seit 2006.

Habeck meint dazu: „Mit der Energiewende hat die Bundesregierung nicht nur die Weichen für einen grundlegenden Umbau unserer Energieversorgung gestellt. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien sichert in Deutschland auch Arbeitsplätze und schafft neue. Die Energiewende trägt damit zum Wohlstand und zur Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands entscheidend bei.“

Isolierte Betrachtungen dieser Art gelten jedoch als wenig hilfreich. Volkswirtschaftliche Fachleute werden versuchen, die Wirkungen auf verschiedene Sektoren zu untersuchen. Solche Zahlen sind hier nicht zu entdecken.“