Mit Seemanövern setzen Russland und die NATO deutliche Zeichen

Kriegsschiffe in ferne Länder zu entsenden oder Manöver auch in ferneren Regionen abzuhalten, war schon immer ein Instrument, das Staaten genutzt haben, um sich gegenseitig ihre militärische Stärke bewusst zu machen. An diesem Zusammenhang hat sich auch heute nichts geändert.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen in der Ukraine bekommen sowohl neue Manöver wie auch solche, die schon länger geplant waren, jedoch eine besondere Bedeutung. Zufall oder nicht: Es lässt sich nicht bestreiten, dass derzeit sowohl die russische Marine wie auch die Marinen der NATO-Staaten Seemanöver in Meeren durchführen, die eine große Nähe zu potentiellen Konfliktzonen aufweisen.

Besonders zu nennen sind hier das Schwarze Meer und das Mittelmeer. Aber auch der Golf von Oman und das Philippinische Meer sind derzeit Schauplatz von Übungen auf See. Im Golf von Oman üben russische und chinesische Schiffe zusammen mit Marineeinheiten des Iran. Insgesamt werden 14 Schiffe an dem Manöver teilnehmen.

Taiwan und die Ukraine im Blick

Ein recht beachtlicher Flottenaufmarsch findet derzeit im Philippinischen Meer statt. Dort versammelt sich unter der Führung der beiden US-Flugzeugträger USS Carl Vinson und USS Abraham Lincoln und dem japanischen Hubschrauberträger Hyuga die größte Konzentration von Kriegsschiffen, die diese Region seit Jahren gesehen hat.

Adressaten der Übung sind die Volksrepublik China und Taiwan. Gegenüber Letzterem soll Verteidigungsbereitschaft dokumentiert werden, während die Botschaft an China ist, sich in Bezug auf Taiwan auf keine militärischen Abenteuer einzulassen.

Ähnlich stellt sich die Lage im Mittelmeer und im Schwarzen Meer dar. Hier üben Einheiten der russischen Marine und NATO-Einheiten. Beunruhigend ist, dass Russland nicht nur Teile seiner Nordmeer- und Baltischen Flotte in diesen Gewässern üben lässt. Auch dass Landungsschiffe an den Manövern beteiligt sind, trägt in der gegenwärtigen Situation nicht unbedingt zur Beruhigung bei.

Die NATO reagiert derweil nicht nur mit einem eigenen 19-tägigen Großmanöver an dem auch die Flugzeugträger USS Harry S. Truman, die französische Charles de Gaulle und der italienische Träger Cavour teilnehmen. Sondern es ist auch geplant, einzelne Einheiten für einige Tage ins Schwarze Meer zu entsenden, um auch dort Flagge zu zeigen.