Die Industrie wird sich (nicht) ärgern: Grüne Jugend fordert Freigabe der Corona-Impfstoff-Patente

Einer der großen Diskussionspunkte im Kampf gegen die Corona-Pandemie ist die Sorge davor, dass zahlreiche andere Länder offenbar nicht schnell genug oder nicht so schnell wie gewünscht Impfstoffe erhalten. Strittig ist dabei die Freigabe von Patenten. Die Kanzlerin, Angela Merkel, hat sich in der Vergangenheit wiederholt gegen eine Freigabe dieser Patente ausgesprochen. Die Grüne Jugend nun hat sich einem Agenturbericht nach dafür ausgesprochen, Impfstoff-Patente freizugeben.

Freigabe: Die Folgen

Die Idee derjenigen, die freigeben möchten, ist der Umstand, daraus könnte sich rasch eine Produktion entwickeln, die weltweit schneller zu einer verfügbaren Menge führen würde. Die Idee der Gegner einer Freigabe ist nicht nur eine moralische „Gerechtigkeit“, sondern vielmehr die Frage, ob sich Forschung noch lohnen würde, wenn Patente freigegeben werden. Die Patentfrage und die damit verbundene Exklusivität beschäftigt Pharma-Branchen-Kritiker schon seit vielen Jahren.

Der aktuelle Bericht wiederum zeigt, dass die Diskussion darum noch nicht vorbei ist: „Die Grüne Jugend drängt die Ampelkoalition, sich für eine Freigabe der Corona-Impfstoff-Patente einzusetzen. „Die nächste Bundesregierung muss dafür sorgen, dass Deutschland und die EU sich für die Freigabe der Impfstoff-Patente einsetzen“, sagte Grüne-Jugend-Sprecherin Sarah-Lee Heinrich dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Sonntagausgaben).

Über 100 Staaten, darunter die USA, plädierten für diesen Weg. „Es wird Zeit, dass Deutschland und die EU die Blockadehaltung beenden und den Weg für eine global gerechte Pandemiebekämpfung freimachen.“ Um die Pandemie schnellstmöglich zu beenden, dürften die Möglichkeiten der Impfstoffproduktion nicht künstlich verknappt werden. „Die Gesundheit aller ist wichtiger als die Profitinteressen weniger Unternehmen“, sagte Heinrich. „Omikron zeigt, dass wir diese Pandemie nur global beenden können.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur