Entstehen durch die „grüne Transformation“ überhaupt viele neue Jobs? So nicht!

Eines der großen Versprechen der Energiewende beläuft sich darauf, dass auch zahlreiche neue Jobs entstehen – in Deutschland, weil das Land technologisch punkten könne. Nun hat eine Studie der „Bertelsmann-Stiftung“ hierzu ein Ergebnis formuliert. Es würden 600.000 neue Jobs entstehen, so die Rechnung. Ob die Rechnung stimmt? Es gibt erhebliche, unserer Meinung nach ernst zu nehmende Zweifel

Neue Maßnahmen sind wichtig

Die Studie bezieht sich in ihren Modellrechnungen auf die Entwicklung bis zum Jahr 2040. Das forschende Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat sich mit den Auswirkungen bis zum Jahr 2040 beschäftigt. Dabei seien verschiedene Szenarien durchgerechnet worden.

Eine der bedeutendsten Erkenntnisse: Liefe alles so weiter wie bislang, dann würde es keine Entwicklung geben. Wenn aber die „grüne Transformation“ der Wirtschaft sich fortsetze und würden „erhebliche Anstrengungen“ in dieser Richtung unternehmen, würden 2040 600.000 zusätzliche Jobs entstehen. Diese wären nicht dem Bereich der „einfachen Tätigkeiten“ zuzuordnen.

Wichtig sei es: Die aktuell geplanten Schritte zu einer „klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft“ müssten noch einmal verstärkt und auch ergänzt werden. Bliebe es bei den bisherigen Maßnahmen, würde es sogar zu Jobverlusts kommen.

„Die Ergebnisse dieses Basisszenarios sind ernüchternd. Fährt Deutschland auf dem bisherigen Kurs weiter, ohne zukünftig noch weiter aktiv die Nachhaltigkeitstransformation der Wirtschaft voranzutreiben, so wird es im Jahr 2040 im Saldo knapp 600.000 Jobs weniger geben als heute noch.“

Die Kritik an solchen Berechnungen: Das Ganze sei Wunschdenken, teils fehle es schon an großen Flächen in der dicht besiedelten Bundesrepublik. Zudem sei die Wirtschaft und die Gesellschaft in Deutschland alles andere als „schnell“. Windkrafträder etwa werden nur über Jahre genehmigt. Jeden Tag müssten in Deutschland derzeit sechs Windkrafträder aufgestellt werden. Tatsächlich sind es lediglich zwei. Die Studie geht davon aus, es  müssten noch einmal deutlich mehr werden.