Digitaler oder Krypto-Euro: Risiken

Die Europäische Zentralbank (EZB) möchte in einigen Jahren eine digitale Währung einführen. Vereinfacht gesagt einen Krypto-Euro. Dem Vernehmen nach kann dies bereits zum Jahr 2024 passieren. Euro-Nutzer sollten sich dessen bewusst sein, was auf uns zukommen kann.

Digitalwährung keine Vereinfachung des digitalen Zahlens

Zunächst gibt es die Vorstellung, dass digitale Währungen einfach nur eine weitere Möglichkeit wären, digital zu bezahlen – wie etwa mit EC-Karten o. dgl. Die Sachlage sieht anders aus. Die EZB orientiert sich etwa daran, dass die Notenbank aus China eine digitale Währung auf den Weg gebracht wird, die zumindest getestet wird. Dabei werden staatliche Leistungen nicht mehr gegen den Yuan, sondern gegen die digitale Währung ausgezahlt.

Ein digitaler Euro wiederum wäre sicherlich anfangs nicht mit der chinesischen Zwangswährung zu vergleichen. Dennoch ist klar, wie der Digi-Euro konstruiert würde.

Das Geld würde direkt von der Zentralbank geführt werden, d.h. nicht über das Zwischenmedium der üblichen Geschäftsbanken. Deren Funktion, Konten zu führen, ist nicht mehr erforderlich.

Die Konsequenzen sind erheblich. Denn die Geschäftsbanken würden damit einen erheblichen Teil ihres Geschäftsfeldes verlieren. Die Kontenverwaltung der Geschäftsbanken führt unter anderem dazu, dass diese Kredite herausgeben können. Die Funktion als Geldproduzent (jeder Kredit erzeugt Geld durch die Gutschrift auf den Konten der Kreditnehmer) wird in dem Fall auch über die Zentralbanken laufen.

Damit allerdings würden die staatlichen Stellen erheblichen Zugriff auf die Verhaltensweise ihrer Kunden = Bürger haben. Zudem sind die Bestände an digitalen Euro künftig schlicht unverzinst. Dies unterscheidet die Bedeutung des Geldes – die Sparquote wird tendenziell weiter gesenkt werden. Die Zentralbank könnte sogar Obergrenzen für die Volumina auf den Konten erlassen. Das bedeutet: Wir werden eine massive Umstellung der Geldfunktion erleben.