Deutsche Bank glaubt, dass die EZB-Leitzinserhöhung um 0,75 Punkte zu gering ausfällt

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag die Leitzinsen um 0,75 Prozentpunkte angehoben. Dies sei zu wenig, so die Deutsche Bank Research einem Bericht nach. Demnächst könnten die Inflationsraten zweistellig ausfallen. Die EZB werde daher die Zinsen bis in das nächste Jahr deutlich anheben müssen. Auch eine Rezession, die möglich sei, wird daran demnach wenig ändern. Wichtig für Bankkunden: Das Sparen werde sich künftig gleichfalls nicht lohnen. Die Wertverluste nach Abzug der Inflationsrate würden sich allerdings fortsetzen. Die Kosten für Kredite – etwa im Wohnungsbau – werden jedoch mutmaßlich noch steigen, so Stefan Schneider, Chefvolkswirt der Deutsche Bank Research für Deutschland.

Weitere Zinserhöhungen kommen – Sparen lohnt dennoch nicht

„Stefan Schneider, Chefvolkswirt für Deutschland der Deutsche Bank Research, hält die Erhöhung des Leitzinses durch die EZB für unzureichend. „Mit demnächst wohl zweistelligen Inflationsraten in der Eurozone wird die EZB bis in das nächste Jahr hinein die Zinsen kräftig anheben müssen“, sagte er der „Bild“ (Freitagausgabe).

„Daran wird auch eine drohende Rezession wenig ändern.“ Trotz der nun zu erwartenden Erhöhung der Sparzinsen werde sich das Sparen auch weiterhin nicht lohnen, sagte Schneider weiter: „Sparzinsen dürften sich mit dem heutigen Zinsschritt etwas weiter von null wegbewegen. Bei einer Inflationsrate, die in den nächsten Monaten an der 10-Prozent-Marke kratzen könnte, werden Spareinlagen aber weiterhin mit einem erheblichen realen Wertverlust einhergehen.“ Andererseits würden die Kosten für Kredite weiter steigen, sagte Schneider der Zeitung. „Da die EZB beabsichtigt, auch bei den nächsten Sitzungen die Leitzinsen kräftig anzuheben, dürften die Finanzierungskosten im Wohnungsbau weiter anziehen.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Deutsche Bank, über dts Nachrichtenagentur