In der ostdeutschen Wirtschaft hellte sich die Stimmung im April deutlich auf

Im April hat sich die Stimmung in den ostdeutschen Unternehmen spürbar verbessert. Das berichtete die Dresdener Niederlassung des Münchener Ifo Instituts am Donnerstag. Der Ifo Geschäftsklimaindex für Ostdeutschland hatte im März nur das Niveau von 92,8 Punkten erreicht.

Im April hellte sich die Stimmung jedoch wieder deutlich auf, sodass der Ifo-Indikator auf 96,5 Punkte anstieg. Gestiegen war vor allem die Erwartungskomponente des Index. Sie verzeichnete einen deutlichen Anstieg. Hingegen verblieben die Beurteilungen der aktuellen Lage in etwa auf dem Niveau, das bereits im März erreicht worden war.

Damit scheinen auch die Unternehmen in den östlichen Bundesländern den Schock überwunden zu haben, denn der russische Angriff auf die Ukraine im März noch darstelle. Auch die ersten Auswirkungen des Krieges und seiner Folgen scheint die ostdeutsche Wirtschaft gut verkraftet zu haben.

Handel und Bauwirtschaft blicken pessimistisch in die Zukunft

Einen schwachen Rückgang verzeichnete der Ifo Geschäftsklimaindex im Verarbeitenden Gewerbe. Zwar wuchsen in diesem Segment die Einschätzungen zur aktuellen Lage. Dafür wurde die Zukunft allerdings deutlich pessimistischer beurteilt als noch in den ersten Monaten des Jahres. Die Angaben zur Kapazitätsauslastung blieben mit 84,2 Prozent allerdings in etwa auf dem Niveau vom Januar (84,0 Prozent).

Sehr deutlich verbessert hat sich die Stimmung im Dienstleistungssektor in Ostdeutschland. Nur leicht erhöhte sich die Einschätzung zur aktuellen Lage. Dafür wird allerdings die Zukunft deutlich besser gesehen, was vermutlich auf die Verbesserung der Corona-Lage zurückzuführen ist.

Den ostdeutschen Handel kennzeichnet allerdings eine anhaltende Verschlechterung der Stimmung. Sie hielt auch im April an, in dem sowohl die Einschätzungen zur aktuellen Lage wie auch die Erwartungen für die kommenden sechs Monate sich erneut eintrübten. Eine ähnliche Entwicklung ist auch in der ostdeutschen Bauwirtschaft zu beobachten. Hier gingen sowohl die Einschätzungen zur Lage wie auch die Erwartungen an die Zukunft deutlich zurück.