Im ersten Jahr der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der Aus- und Einwanderer stark reduziert

Das Auftreten des Corona-Virus hat nicht nur Reisen sehr erschwert. Auch dauerhafte Umzüge in ein anderes Land wurde immer seltener realisiert. So hat sich, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch meldete, die Zahl der Einwanderer in die Bundesrepublik gegenüber 2019 um 24 Prozent reduziert.

Auch der Fortzug von Deutschen ins Ausland hat im ersten Jahr der Pandemie stark nachgelassen. Er lag um 22 Prozent unter dem Niveau vor der Krise. Besonders starke Veränderungen waren bei den jüngeren Jahrgängen zu beobachten. So nahm beispielsweise der Zuzug von jungen Menschen im Alter von 18 bis 22 Jahren um 32 Prozent ab.

In der gleichen Altersgruppe ermäßigte sich die Zahl der Deutschland verlassenden Menschen nur um 28 Prozent. Einen starken Einfluss hatte diese Entwicklung auch auf den sogenannten Wanderungssaldo, also den Saldo aus Ein- und Auswanderern. Netto wanderten immer noch 220.000 Menschen mehr ein als aus. Dies stellte gegenüber dem Jahr 2019 jedoch einen Rückgang von 33 Prozent dar.

Kaum weniger Umzüge von einer Stadt in die andere

Im Jahr 2019 hatte Deutschland noch den Zuzug von 327.000 Personen erlebt. Dass vor allem junge Menschen nicht mehr so stark wanderten wie noch vor der Pandemie, zeigt auch hier der Blick auf die Gruppe der 18- bis 22-Jähringen. Aus dieser Altersgruppe kamen nur noch 46.000 Menschen mehr nach Deutschland als gleichzeitig fortzogen. Im Jahr 2019 hatte der Wanderungsüberschuss in dieser Altersgruppe noch bei 76.000 Personen gelegen.

Ein etwas anderes Bild ergibt sich, wenn entweder die Wanderungsbewegungen innerhalb der EU oder innerhalb Deutschlands betrachtet werden, denn im Vergleich zu 2019 blieb die Nettozuwanderung von EU-Bürgern mit 110.000 Personen in etwa auf dem Niveau, das 2019 mit 107.000 Personen erreicht worden war. Innerhalb Europas hatet die zeitweilige Schließung der Grenzen deshalb keine gravierenden Auswirkungen auf die innereuropäischen Wanderbewegungen.

Nur leicht um vier Prozent ist die Zahl der Umzüge innerhalb Deutschlands gesunken. In andere Gemeinden zogen 2021 insgesamt 3,8 Millionen Deutsche. Das entsprach einem Rückgang vom rund 100.000 oder vier Prozent. Bemerkenswert war dabei, dass die Zahl der Fortzüge junger Menschen vom Land in die Stadt um 14 Prozent abnahm. In die Gegenrichtung, also von der Stadt aufs Land zogen fünf Prozent weniger der jungen Erwachsenen als noch 2019.