Brüssels neues bürokratisches Monster treibt viele Unternehmen in den Wahnsinn

Von der Leyen

Eine große Verunsicherung hat die europäischen Unternehmen erfasst. Besonders hart getroffen ist der Mittelstand. Stein des Anstoßes ist ein neues bürokratisches Monster, das die EU Kommission in den letzten Monaten geschaffen hat: die Anforderungen an die Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitskennzahlen exakt auszuweisen.

Sie droht, viele Firmen zu überfordern. Die Unsicherheit beginnt schon bei der Frage, ob man überhaupt betroffen ist oder nicht. Auch können derzeit nur wenige Firmen wirklich gut einschätzen, inwieweit ihre Geschäftsmodelle durch die neuen Anforderungen betroffen sind und welche Auswirkungen die neuen Verordnung für sie haben könnte.

In der Theorie sollen die Unternehmen alle ihre Entscheidungen und Prozesse analysieren und dabei die Frage beantworten, wie nachhaltig sie sind, also angeben in welchem Maß sie zur Erreichung der europäischen Klimaziele beitragen. Anschließend soll der Finanzmarkt anhand von diesen Ergebnissen besser entscheiden können, welche Unternehmen es eher verdient haben, einen vorteilhaften Zugang zum Kapitalmarkt gewährt zu bekommen.

Weitere bürokratische Monster sind bereits in der Planung

In der Praxis bedeutet dies allerdings zunächst einmal eine Menge Aufwand, zumeist zusätzlichen Aufwand, denn es ist fraglich, ob die meisten Unternehmen bislang genau erfasst haben, wie oft ihre Angestellten mit dem Flugzeug, dem Auto oder doch mit der Bahn oder dem Fahrrad zu einer geschäftlichen Besprechung gereist sind.

Auch muss für jeden Computerkauf erfasst und bewertet werden, wie klimafreundlich oder klimaschädlich dieser am Ende sein könnte. Dass es dabei durchaus um Details geht, macht allein der Umfang der Verordnung deutlich. Er erstreckt sich über 349 Seiten.

Die hohe Detaildichte der Verordnung lässt viele Unternehmen skeptisch in die Zukunft blicken, denn mit die entsprechenden Verordnungen der EU Kommission zur Kreislaufwirtschaft und zur Sozialtaxonomie sollen noch folgen. Anschließend fehlt nur noch eine genaue Berechnung dazu, wie viel Schaden der ganze Aufwand verursacht und wie viel oder auch wie wenig dem Klima damit am Ende gedient ist.