Rekordhoch bei Krankenständen – was ist los?

Gesundheitsminister Lauterbach Portrait

In Deutschland haben wir nach Auskunft der Krankenkassen gegenwärtig einen besonders hohen Krankenstand. Dies ist sicherlich sowohl gesellschaftlich, aber auch wirtschaftlich eine enorme Belastung. Die Zahlen sind eindrücklich.

Mehr als 20 Fehltage pro Beschäftigtem und Jahr – als Durchschnitt?

Die Daten kommen von den „großen Krankenkassen“, wie es heißt. So berichtet die Rheinische Post eine Aussage von DAK-Vorstand Andreas Storm: „Aufgrund unserer Analyse gehen wir davon aus, dass wir 2023 zum ersten Mal seit vielen Jahren insgesamt auf deutlich über 20 Fehltage pro Beschäftigte und Jahr kommen werden“.

Der Krankenstand würde im dritten Quartal des laufenden Jahres mit 5 % auch „über dem bereits sehr hohen Niveau von 4,7 % im Vorjahreszeitraum“ liegen. So würde jeder bei der DAK Versicherte im Durchschnitt pro Quartal annähernd fünf Fehltage aufweisen. Dies, „obwohl es keine Sommergrippewelle“ gegeben habe und auch obwohl das „Corona-Infektionsgeschehen nahezu zum Erliegen gekommen“ wäre.

Die TKK meldet ähnliche Daten. „Unsere Auswertungen zeigen, dass der Krankenstand bei den durch die Techniker Krankenkasse versicherten Erwerbstätigen in den ersten zehn Monaten des Jahres überdurchschnittlich hoch ist“, so die TKK. Er würde unterhalb der Daten vom vergangenen Jahr liegen, aber doch in etwa dieselbe Dimension erreichen. Das Niveau wäre „deutlich höher als vor Corona“.

Grund seien vor allem die Grippe, grippale Infekte sowie Bronchitis. Auch psychische Diagnosen sowie Krankheiten im Muskelapparat wie auch Rückenschmerzen kämen dazu.

Warum die Krankheitswelle in Deutschland aber so hoch schwappt, ist offensichtlich ein wenig rätselhaft. Die Kosten für die Wirtschaft dürften mit diesen Zahlen besonders hoch sein, da in den ersten Krankheitswochen Arbeitgeber die Lohnfortzahlung absichern.