Keine nennenswerte Übersterblichkeit im Corona-Jahr?

Das Robert-Koch-Institut berichtete bereits im Frühjahr 2020, dass die Sterbefälle, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen, 82 Jahre oder älter waren. Der Altersdurchschnitt von Sterbefällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus ist zuletzt sogar auf 84 Jahre gestiegen. Das entspricht der normalen mittleren Lebenserwartung in Deutschland. Am 19. Januar 2021 schrieb das Robert-Koch-Institut in seinem täglichen Situationsbericht: „Von allen Todesfällen waren 89% der Personen 70 Jahre und älter, der Altersdurchschnitt lag bei 84 Jahren.“

Die Statistik des RKI gibt den Mittelwert Median, bezogen auf das Sterbealter, an. Das bedeutet: Die Hälfte aller Verstorbenen ist älter als dieser Durchschnitt, die andere Hälfte jünger. Die mittlere Lebenserwartung „unter Corona“ liegt derzeit bei 84 Jahren, die durchschnittliche Lebenserwartung vor Corona lag bei 82 Jahren. Das Statistische Bundesamt stellt in seiner GENESIS-Online-Datenbank Angaben zum Alter aller Verstorbenen der vergangenen Jahre zur Verfügung. In der Sonderauswertung für das „Corona-Jahr“ 2020 führt das Statistische Bundesamt alle Sterbefälle des Jahres.

Altersdurchschnitt steigt

Aus der Tabelle lassen sich Altersdurchschnitt und der Anteil der über 70-Jährigen und der über 80-Jährigen Verstorbenen ersehen. Das gleiche ist für die Altersangaben der Sterbefälle möglich, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen. Die Tabelle in der GENESIS-Datenbank zeigt seit 1991 einen deutlichen Anstieg sowohl des Altersdurchschnitts als auch der Sterbefälle der über 70-Jährigen als auch der über 80-Jährigen – auch im Corona-Jahr 2020. Im Vergleich zu allen Sterbefällen im Jahr 2020 ist der Altersdurchschnitt der „Corona-Toten“ sogar um 3,4 Jahre höher. Wenn alte Menschen durch Covid-19 statistisch nicht vorzeitig sterben, dürfte insgesamt auch keine besondere statistische Übersterblichkeit vorliegen.