Inflation: Ist es schon so weit?`

Aktuell sind Warnungen vor einer höheren Inflation weit verbreitet. Faktisch aber zeigen die Inflationsraten in der EU oder auch in Deutschland Teuerungsraten von weniger als 2 % an. Das wiederum bedeutet, dass die Inflationsrate vollkommen im Rahmen dessen ist, was die EZB (Europäische Zentralbank) üblicherweise als Zielgröße ausgibt – 2 % (und dies nur im Durchschnitt des Zeitablaufs, gelegentlich also auch höher).

Fraglich allerdings, so Kritiker, ob wird nicht schon lange in einer inflationären Phase leben? Zum einen gibt es eine bedeutende theoretische volkswirtschaftliche Richtung, die „Österreichische Schule“, die Inflation anders als die gängigen Volkswirtschafts-Schulen definiert. Dabei sei die Inflation durch die Geldmenge gegeben – unabhängig davon, ob die Preise steigen oder nicht.

Die Preissteigerungen sind dann lediglich eine Folge der Geldmengensteigerung (und stellen sich in dem einen oder anderen Fall dann auch sichtbar ohnehin ein). Die Geldmenge aber ist sowohl in der Euro-Zone wie auch in den USA so hoch wie nie.

Schulden explodieren

Das bedeutet auch, dass die Schulden explodiert sind, denn neues Geld ist stets mit Schulden verbunden. Dies gilt sowohl bei Krediten, die Geschäftsbanken vergeben und damit Guthaben bei den Kreditnehmer erzeugen wie auch bei den Schulden, die Staaten über Anleihen machen.

Danach hätten wir aktuell schon eine überbordende Inflation. Dies ist – noch – Definitionssache. Auf der anderen Seite haben ist dies auch bildlich greifbar: Das Geld lagert bereits irgendwo. Es staut sich geradezu. Die Sparquote in Deutschland ist so hoch wie selten und beläuft sich auf mehr als 15 % des Einkommens.

Wenn die Haushalte anfangen, Angst vor einer Inflation zu bekommen (Preissteigerungen), werden sie ihre Geldbestände schnell abbauen. Wir werden einen Run auf Kryptowährungen sehen, in Gold, in ausländische Devisen wie den Schweizer Franken oder auch in den Dollar. Aktien und Immobilien erleben diesen Ansturm schon jetzt.

Da das Geld sich bereits auf den Konten staut (manche Banken lehnen offenbar Geld schon ab, indem die Guthaben mit Strafzinsen versehen werden), kann es jederzeit so weit sein.