Gläsern und nackt im eigenen Haus

Seit die Smartphones Einzug in unseren Alltag gehalten haben, ist unser Leben deutlich transparenter geworden. Nicht unbedingt für uns selbst, wohl aber für andere, die plötzlich Dinge über uns wissen und Gewohnheiten von uns kennen, die wir selbst gar nicht aufmerksam registrieren.

Auf der anderen Seite werden diese Daten allerdings nicht nur munter gesammelt, sondern auch für alle Ewigkeit gespeichert. So entsteht mit der Zeit ein immer deutlicheres Bild. Tragen wir das Handy allzeit mit uns, ist unsere Transparenz für andere schon recht groß.

Noch größer wird sie, wenn wir anstelle eines klassischen Stromzählers bald ein Smart Meter eingebaut bekommen. Dann haben die Strom-, Gas- und Wasserversorger ein nahezu vollständiges Bild von unserem Verhalten im Haus oder in der Wohnung. Sie wissen, wann wir morgens aufstehen, ob wir anschließend die Kaffeemaschine oder doch die Teekanne einschalten und wann wir die Wohnung verlassen, um zur Arbeit zu gehen.

Lückenlose Überwachung rund um die Uhr

Kommen wir nach getaner Arbeit wieder nach Hause zurück, fangen die „intelligenten“ Geräte gleich an, aufzuzeichnen, was wir tun. Außenstehende können so nicht nur herausfinden, ob wir fernsehen, sondern auch ermitteln, welchen Sender wir gerade schauen.

Und es ist anzunehmen, dass wir in Zukunft ganz andere Werbung auf unsere Handys gespielt bekommen, je nachdem, ob wir am Vorabend einen Film über bedrohte Tiere oder ein Fußballspiel im Fernsehen verfolgt haben. Und wer mitten in der Nacht immer wieder zur Toilette muss, der darf auch damit rechnen, dass er in Zukunft, ganz auf seine persönliche Situation zugeschnittene Gesundheitstipps erhalten wird.

Beschlossen und verordnet hat uns diese Totalkontrolle unseres häuslichen Lebens die Ampelkoalition. Sie hat im Bundeskabinett am 11. Januar 2023 dem Gesetzentwurf zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende zugestimmt und damit beschlossenen, dass die intelligenten Stromzähler bis 2032 in Deutschland Pflicht werden.