Diese neue Verbindung wird den USA kaum gefallen

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Die von Europa und den USA infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine verhängten Sanktionen, sollten Russland ursprünglich schwächen. Ob die geplante Schwächung tatsächlich gelang, ist umstritten. Unstrittig ist hingegen, dass die Sanktionen zu starken Veränderungen auf dem Ölmarkt geführt haben.

Vor dem Angriff auf die Ukraine waren kurze Transportwege nicht die Ausnahme, sondern die Regel, denn je länger das Öl auf seinem Weg vom Produzenten zum Verbraucher unterwegs war, desto höher war auch sein Preis. Aktuell ist jedoch die Herkunft des Öls oder Gas, das importiert werden soll, wichtiger als sein Preis.

Das führt dazu, dass Russland heute kaum noch Öl in die Europäische Union liefert, aber in der Zwischenzeit zum wichtigsten Öllieferanten für Indien und China aufgestiegen ist. Saudi-Arabien hingegen exportiert derzeit mehr Öl nach Europa. Mit Blick auf die langfristige Entwicklung setzen die Saudis aber weiterhin auf China, weil von dort die höhere Ölnachfrage erwartet wird.

Haben sich die USA und Europa selbst ins Abseits manövriert?

Urheber dieser Entwicklung und zugleich auch einer ihrer Verlierer sind die USA. Sie waren vor Beginn des Krieges in der Ukraine in der vorteilhaften Lage, dass fast das gesamte Ölgeschäft in US-Dollar abgerechnet wurde. Diese Vormachtstellung bröckelt inzwischen gewaltig, denn Saudi-Arabiens Ölkonzern Aramco geht mehr und mehr dazu über, den Ölverkauf mit asiatischen Staaten nicht nur in langfristigen Verträgen zu regeln, sondern diesen auch in anderen Währungen als dem US-Dollar abzuwickeln.

Zwar profitieren die Vereinigten Staaten derzeit davon, dass sie ihr teures Flüssiggas nun auch in Europa absetzen können. Doch mittel- bis langfristig droht ein erheblicher Machtverlust. Deutlich wird dieser bereits jetzt an zwei Stellen: Die jüngste Übereinkunft mit dem Iran, vermittelten die Chinesen, während den USA nur die Rolle eines unbeteiligten Zuschauers blieb.

Ein weiteres Beleg dafür, dass Chinas Einfluss im Nahen und Mittleren Osten wächst, ist die Tatsache, dass Saudi-Arabien und die Volksrepublik in den letzten Monaten zahlreiche Geschäfte vereinbart haben, die langfristig eine Verarbeitung von saudischem Öl in China vorsehen. Auch dies kann den USA nicht gefallen, denn es bindet beide Länder noch stärker aneinander.