Die nächste Katastrophenmeldung aus Wiesbaden

Panzer Ukraine

Seit mehr als einem halben Jahr haben die Bundesbürger wenig Anlass, zufrieden auf die Meldungen zu schauen, die aus Wiesbaden kommen. Das liegt nicht an der Stadt oder den dort lebenden und arbeitenden Menschen. Ist aber der Tatsache geschuldet, dass in Wiesbaden das Statistische Bundesamt (Destatis) seinen Sitz hat und deshalb aus der Stadt Monat für Monat neue Schreckensmeldungen zur Inflationsentwicklung in Deutschland kommen.

So auch am Freitag, denn das Statistische Bundesamt bestätigte nicht nur die vorläufigen Zahlen zur Inflation im Februar, die bei 5,1 Prozent gelegen hatte, sondern veröffentlichte auch, die Berechnungen zur Entwicklung der Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte im Monat Januar.

Sie beschreiben damit eine Entwicklung bei den Nahrungsmittelpreisen, die von den jüngsten Entwicklungen in der Ukraine noch nicht einmal ansatzweise berührt war und geben daher großen Anlass zur Sorge, denn im Januar stiegen die Erzeugerpreise der landwirtschaftlichen Produkte im Vergleich zum Januar 2021 um 21,1 Prozent an.

Die Begründung für den starken Preisanstieg lässt aufhorchen

Damit erhöhten sich die Erzeugerpreise im Vergleich zum Dezember 2021 nochmals um 1,7 Prozent. Den stärksten Anstieg verzeichneten dabei die Preise für pflanzliche Erzeugnisse. Sie kletterten um 23,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Nicht ganz so stark verteuerten sich die Preise für tierische Erzeugnisse. Ihr Anstieg lag bei 19,3 Prozent.

Die Begründung für den extremen Preisanstieg lässt aufhorchen, denn das Statistische Bundesamt führt den starken Anstieg der Lebensmittelpreise auf die seit Juli 2020 stark gestiegenen Getreidepreise zurück. Ihr Anstieg im Vergleich zum Vorjahr hatte im Dezember noch bei 40,6 Prozent gelegen. Im Januar reduzierte sich der Anstieg auf immer noch hohe 28,5 Prozent.

Ist zu erwarten, dass sich diese Entwicklung im Februar, März und den folgenden Monaten fortsetzen wird? Leider nicht, denn mit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine führen seit dem 24. Februar zwei der größten Getreideexporteure Krieg gegen einander. Dass dies für die Preisentwicklung der kommenden Monate nicht viel Gutes verheißt, liegt auf der Hand.