Corona und Wladimir Putin verändern unsere Sicht auf die Welt

Erinnern Sie sich noch an die Jahre, in denen es vergleichsweise egal war, aus wie vielen unterschiedlichen Teilen sich ein Produkt zusammensetze? Nun, die Erinnerung an diese Zeiten könnte noch relativ frisch sein, denn sie liegen gerade einmal gut drei Jahre zurück. Die Erinnerung führt uns in die Zeit zurück, bevor das Corona-Virus die Welt erschreckte. Damals interessierten sich nur ausgewiesene Logistiker für derartig komplizierte Fragen.

Seit dem Aufkommen des Virus und den Lieferengpässen, die durch die verschiedenen Gegenmaßnahmen hervorgerufen wurden, ist das anders. Nun muss es auch uns normale Zeitgenossen interessieren, was wo her kommt und wie gut oder auch wie schlecht es überhaupt verfügbar ist.

Sind die Dinge nicht verfügbar, sind meist schwerere Konsequenzen zu befürchten als lediglich ein nicht erfüllter Konsumwunsch. Viele mussten kürzer arbeiten, weil benötigte Vorprodukte nicht oder nicht in ausreichender Zahl verfügbar waren und wir alle zahlen heute deutlich höhere Preise, weil es noch immer nicht gelungen ist, diese Schwierigkeiten vollständig in den Griff zu bekommen.

Die Generation Mangelware wächst heran

Seit dem 24. Februar 2022 ist es der russische Präsident Wladimir Putin, der unsere Wahrnehmung von ganz normalen Dingen kräftig verschoben hat. Vor diesem Tag waren wir gewohnt, mit der Vorstellung zu leben, dass Dinge einfach nur produziert werden müssen, egal wo und von wem.

Heute stellt sich diese Frage ganz anders, denn es ist nicht mehr entscheidend wer wo etwas produziert, sondern ob überhaupt noch eine Produktion irgendwo auf der Welt stattfinden kann, weil die Versorgung mit Rohstoffen und Energie zu einer ausgesprochen unsicheren geworden ist.

Vielleicht wird man die jetzt heranwachsende Jungend eines Tages als die Generation Mangelware bezeichnen. Sie muss sich erstmals seit den frühen Nachkriegsjahren wieder an eine Situation gewöhnen, in der erstens nicht klar ist, ob eine bestellte Ware überhaupt verfügbar sein wird und zweitens zu welchem Preis sie letztlich erstanden werden kann.