der Kampf um das Bargeld und seinen uneingeschränkten Gebrauch ist eine der wichtigsten Schlachten, die heute und in den kommenden Monaten während des anhaltenden Ringens um unsere persönliche Freiheit geschlagen werden wird. Verlieren wir diesen Kampf, verlieren wir auch einen großen Teil unserer Freiheit.
Die Frage, ob unsere Welt auch in Zukunft eine Welt mit Bargeld oder ohne sein wird, ist deshalb alles andere als ein Nebenkriegsschauplatz. Sie ist so zentral, dass ein jeder von uns sich mit ihr intensiv beschäftigen sollte. Wir stehen dabei nicht nur einer mächtigen Allianz von Bargeldfeinden gegenüber, sondern müssen diesen Kampf auch weitgehend ohne die Unterstützung der Politik führen.
Die fehlende Unterstützung des politischen Betriebs ist zwar ein klares Handicap. Es schmälert allerdings nicht unsere eigene Kraft und Stärke, wenn wir diese geschickt einzusetzen wissen. Unsere stärkste Waffe in diesem Krieg sind nicht Petitionen oder Demonstrationen, sondern unsere Kaufkraft. Mit ihr oder besser gesagt mit ihrem Entzug können wir viele wichtige Spieler in diesem Duell empfindlich treffen.
Widerstehen Sie der subtilen Macht der Psychologie und der vermeintlichen Leichtigkeit
Ein hartes Bargeldverbot werden wir vermutlich nicht erleben. Wohl aber das Bemühen, uns den Gebrauch des Bargeld nach und nach abzugewöhnen. Dies kann auf zwei Wegen erreicht werden. Der erste Pfad in die finanzielle Unfreiheit besteht darin, dass die Einsatzmöglichkeiten für das Bargeld immer stärker eingeschränkt werden.
Dieser Weg wird bereits eifrig beschritten, indem Geldautomaten von den Banken abgebaut werden und auf Ämtern und in öffentlichen Verkehrsmitteln Gebühren und Fahrkarten nur noch mit Karte, also mit digitalem Geld, bezahlt werden können. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Der zweite Weg zur immer stärkeren Zurückdrängung des Bargelds führt über den Handel. Auch hier sind wir beständig neuen Versuchen ausgesetzt, uns das Bargeld abzugewöhnen. In immer mehr Supermärkten werden wir dazu aufgefordert, kleinere Einkäufe selbst zu scannen und per Karte zu bezahlen. Das spart dem Handel nicht nur Personalkosten, sondern ermöglicht auch den direkten Zugriff auf unsere Daten.
Billiger in die totale Überwachung?
Ein weiteres „Überzeugungsmuster“ setzt beim Preis an. In vielen Geschäften gibt es heute schon günstigere Preise für das gleiche Produkt, wenn man sich zuvor die App des Händlers heruntergeladen hat. Kommt sie beim Bezahlvorgang an der Kasse zum Einsatz, können unsere Einkäufe auch dann noch uns persönlich zugeordnet werden, wenn wir schon längst vergessen haben, dass und was wir überhaupt an jenem Tag eingekauft haben.
Noch ist dieser Preisvorteil nicht an die Benutzung von digitalem Geld gebunden, doch im Nebel der Zukunft zeichnet sich bereits schemenhaft der Tag ab, an dem auch dieser Schritt vollzogen werden wird. Überlegen Sie sich daher sehr gut, ob Sie für das wenige Geld, das sie beim Einkauf sparen, Ihre Selbstbestimmung aufgeben wollen.
Denn eines ist jetzt schon sicher: Die auf diese Art und Weise erhobenen Daten werden früher oder später gegen Sie eingesetzt werden, sei es in Form von personalisierter Werbung mit der Sie zugeschüttet werden oder mit höheren Krankenkassenbeiträgen, weil ein KI-Programm beim Abgleich Ihrer Daten festgestellt hat, dass sie zu viel Alkohol und Zigaretten eingekauft haben.
Bestimmen Sie selbst den Kurs, den Ihr Leben nehmen soll
Sie können diesem Treiben dadurch einen Riegel vorschieben, dass sie auch weiterhin nur mit Bargeld bezahlen. So vermeiden Sie es nicht nur, zu einem vollkommen gläsernen Menschen zu werden, sondern behalten auch die Kontrolle darüber, was andere – in diesem Fall der Handel – über Sie weiß.
Versucht man Sie zur digitalen Bezahlung zu zwingen, indem man Bargeld nicht mehr akzeptiert, sollten Sie wo immer es geht, mit einem Wechsel des Geschäft, Hotels oder Anbieters reagieren. Die Verweigerung von Kaufkraft kostet den einzelnen Konsumenten selbst nicht viel. Doch sie ist eine starke Waffe zur Verteidigung des Bargelds in der Hand der Konsumenten.
Wenn viele Kunden sie gemeinsam zur Anwendung bringen, wird der Handel schon sehr schnell merken, dass er auf dem Holzweg ist, wenn er uns den Gebrauch des Bargelds austreiben will. Seien Sie dabei gewiss, dass die harte und klare Sprache des Geldes im Handel und in der Wirtschaft immer noch sehr gut verstanden wird.