Christine Lagarde bestätigt: „ Es wird Kontrolle geben“

Den digitalen Euro wird die Europäische Zentralbank zwar etwas später an den Start bringen, als ursprünglich geplant, doch er wird kommen. Wie bei vielen modernen Produkten wird es dabei für die „Kunden“ eine optisch ansprechende Verpackung mit einem höchst zweifelhaften Inhalt geben, denn der digitale Euro wird programmierbar sein und zu einem Mittel der fortlaufenden Überwachung der Bürger ausgeweitet werden.

Natürlich wird das Element der Überwachung bevor es sichtbar und wirksam wird nicht pointiert in den Mittelpunkt gerückt werden. Doch es ist ohne Frage vorhanden und es wird von den verantwortlichen Entscheidungsträgern in der Frankfurter EZB-Zentrale, allen voran von EZB-Chefin, Christine Lagarde, auch heute schon offen angesprochen. Sie hat bereits Interviews gegeben, in denen sie erklärte, dass der digitale Euro ein höheres Maß an Kontrolle und Überwachung mit sich bringen wird.

„Es wird Kontrolle geben. Sie haben recht, völlig recht“, erklärte Christine Lagarde bereits in Interviews und bestätigte damit Befürchtungen, die normalerweise als Verschwörungstheorien gebrandmarkt werden. Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank ließ bereits durchblicken, dass nur noch sehr kleine Beträge bis maximal 300 oder 400 Euro von dieser Kontrolle ausgenommen sein werden. Alles andere wird lückenlos überwacht werden. Für jeden, seine Freiheit – auch die finanzielle Freiheit – liebenden Bewohner der Eurozone ist das eine höchst irritierende Aussicht.

Die Europäische Zentralbank scheint sich ihrer Sache recht sicher zu sein

Diese Offenheit deutet darauf hin, dass die EZB sich relativ sicher ist, dass die zu beaufsichtigenden Schafe den Vorgaben der Europäischen Zentralbank frag- und widerspruchslos folgen werden und es darf darüber gerätselt werden, wo diese Sicherheit ihren Ursprung hat.

Sind es die positiven Erfahrungen mit den massiven Eingriffen in die Freiheit der Bürger während der Corona-Zeit? Oder weiß man im Frankfurter EZB-Tower jetzt schon, dass das Bargeld im „Wettbewerb“ mit dem digitalen Euro keine Chance mehr haben wird, weil man seinen Einsatz zwar nicht direkt verbietet, ihn aber so sehr verteuert, dass er sich wirtschaftlich nicht mehr rechnet und damit nach und nach unterbleibt?

Das offene Eingeständnis, dass der digitale Euro ein erhöhtes Maß an Kontrolle und Freiheitseinschränkungen weist allerdings klar in die Richtung, aus der in Zukunft der Wind wehen wird. Versprechen wird man den Bürgern ein einfacheres, bequemeres und auch sichereres Bezahlen. Auf der Strecke bleiben jedoch die persönliche Freiheit und das Recht auf Selbstbestimmung – gerade auch im finanziellen Bereich.

Scheitern kann der digitale Euro nur noch, wenn er von der Masse der Bürger nicht angenommen und eingesetzt wird. Aber danach sieht es derzeit nicht aus. Achten Sie beim nächsten Einkauf nur einmal an der Kasse darauf, wie oft und wie gerne viele Zeitgenossen bereits das Handy oder die Karte zücken, um ihre Einkäufe zu bezahlen. Nur die wenigsten scheint es zu stören, dass sie sich mit dieser Form des Bezahlens vollkommen gläsern und kontrollierbar machen.