Schnittholz droht teuer zu bleiben

Die in den letzten Monaten sehr stark gestiegenen Holzpreise sind für viele Bauherrn derzeit ein großes Ärgernis. So mancher Häuslebauer überlegt daher, seine Pläne ein wenig zurückzustellen und auf günstigere Preise zu warten. Diese Erwartung könnte enttäuscht werden, denn Branchenexperte Gerd Ebner rechnet auch weiterhin mit anhaltend hohen Holzpreisen.

Der Preis für Bauholz ist in den letzten zwölf Monaten förmlich durch die Decke gegangen. Die Explosion des Preises kam für viele überraschend, denn in den Jahren zuvor war der Holzpreis vergleichsweise stabil geblieben und hatte anderes als die Preise für Stahl oder Zement kaum größere Schwankungen vollzogen.

Gerd Ebner, der Chefredakteur des Fachmagazins „Holzkurier“ erklärte im „Spiegel“ die Gründe für den starken Preisanstieg. An eine vergleichbare Situation auf dem Holzmarkt kann er sich nicht erinnern, denn die Holzpreise sind noch nie über einen so kurzen Zeitraum gestiegen wie jetzt.

Nicht nur die hohe Nachfrage lässt den Holzpreis stark steigen

Hochkonjunktur auf dem Bau, eine hohe Beliebtheit des Werkstoffes Holz und der boomende Heimwerker-Bereich sind nach Gerd Ebners Ansicht die Haupttriebfedern für den explosiven Preisanstieg seit September letzten Jahres. Obwohl die Sägewerke inzwischen an ihren Kapazitätsgrenzen arbeiten, können sie mit der steigenden Nachfrage kaum mithalten.

Streit gibt es allerdings zwischen den Waldbesitzern und den Betreibern der Sägewerke. Während die Waldbauern ihr Holz heute im Vergleich zu 2020, als der Holzpreis den tiefsten Stand seit zehn Jahren erreichte, zu kaum erhöhten Preisen abgeben, verlangen die Sägewerke von ihren Kunden hingegen Rekordpreise. Diese Diskrepanz dürfte sich auf Dauer ausgleichen.

Eine Rückkehr zu den früheren Preisniveaus erwartet der Experte allerdings nicht. Er rechnet vielmehr damit, dass der Holzpreis sich auf einem hohen Niveau einpendeln wird. Mit dem jüngsten Preisanstieg holte die Branche damit nur das in den Vorjahren Versäumte nach.