Öl wird entgegen aller Hoffnungen zumindest nicht weniger knapp – und wohl auch teuer

Der verzweifelte Kampf um bezahlbare Energiepreise – auch in Deutschland – setzt sich fort. Die Ölpreise sind nach den recht durchsichtigen Rabattaktionen der Regierung im vergangenen Sommer (2022), die wohl vor allem in den Taschen der Anbieter an Tankstellen gelandet sein sollen (so der damalige Vorwurf) immer noch hoch. Die Lieferanten oder namentlich Russland und Saudi-Arabien scheinen viel dafür zu unternehmen, den Status Quo aufrecht zu erhalten. Sprich: Die Ölpreise werden hoch bleiben oder sogar steigen.

Öl-Mengenkürzungen werden sich fortsetzen

Saudi-Arabien und Russland benötigen eine Öl-Mengenkürzung aus unterschiedlichen Motiven. So soll Russland den Krieg in der Ukraine über die hohen Öl-Einnahmen finanzieren. Saudi-Arabien möchte das Geld für den Staatshaushalt einnehmen, so die Vermutung. Deshalb haben die beiden Lieferanten die Mengen bereits gekürzt: Um über 1 Million Barrel Öl täglich!

Es war oft spekuliert worden, die Länder würden sich undiszipliniert zeigen und die Kürzungen wieder zurücknehmen. Das scheint bis dato nicht der Fall gewesen zu sein. Nun sind die Signale dem Bericht nach noch deutlicher geworden.

Sowohl Saudi-Arabien wie auch Russland haben zuletzt bekannt gegeben, die Drosselung in der Ölversorgung bis zum Jahresende fortzusetzen, also durchzuhalten. Saudi-Arabien nimmt dabei eine Kürzung um 1 Million Barrel vor, Russland um 300.000 Barrel. Dies sind Kürzungen, die über das hinausgehen, was die sogenannten Opec+-Staaten ohnehin schon vereinbart haben.

Bloomberg Economics geht davon aus, Saudi-Arabien benötige sogar Ölpreise „von bis zu 100 US-Dollar, um teure Projekte wie die futuristische Stadt Neom und den Kauf“ von Fussballern etc. zu finanzieren.

Es sieht zumindest nicht so aus, als solle von dieser Seite aus schnell Entlastung für den Ölpreis kommen. Die Politik wird dem tatenlos zusehen müssen.