Neue Schuldfrage: Industriestaaten doch nicht mehr „Hauptverursacher der globalen Erwärmung“?

Eine empfindliche Schlappe steckt aktuell eine bekannte These ein: Die Industriestaaten mit ihren historischen Emissionen tragen die Schuld an der globalen Erwärmung. Oder muss diese These überarbeitet werden? Im „Focus“ – also einer Redaktion, die wohl weniger als leugnerisch gelten muss – wird diskutiert, dass eine „brisante Studie“ die Industriestaaten wiederum entlaste. Sind die Industriestaaten am Ende nicht (so) verantwortlich für die Erderwärmung?

Studie: Wer ist verantwortlich für die Erderwärmung?

Es stellt sich also die Frage, wer für die Erderwärmung verantwortlich sein könnte. Die Studie ist im Fachmagazin Nature erschienen, so der Bericht. Die Aussage ist durchaus brisant.. Die Länder des Globalen Südens sollen demnach durch deren Treibhausgasemissionen mehr zur Erderhitzung beigetragen haben als die Industriestaaten dies getan haben.

Die Zahlen: Die Industriestaaten sollen nach einer Klimarahmenkonvention einen Anteil von 44,8 % zur Erwärmung zwischen 1851 und 2021 beigetragen haben. Die Schwellen- und Entwicklungsländer hätten 53,5 % dazu beigetragen. Die Ergebnisse dieser Studie würden sich sogar mit den Erkenntnissen und Daten der Uno und des IPCC, des Weltklimarates also, decken.

Das wäre allerdings für die Pfeiler der Klimapolitik ein echter Rückschlag. Die Industriestaaten sollen für gewöhnlich mehr für den Klimaschutz leisten und zudem die Entwicklungsländer finanziell unterstützen, heißt es. Das Argument: Sie hätten am meisten CO-2 emittiert und würden durch das sogenannte fossile Wachstum auch reicher geworden sein.

Grundlage für die neuen Zahlen ist ein Methodenwechsel. Nun werden nicht nur die CO-2-Emissionen der Schätzung zugrunde gelegt, sondern auch die Landnutzung sowie die Waldzerstörung, die bei der CO-2-Emission eine große Rolle spielen. Auch die Klimaeffekte von Methan- und Stickoxidemissionen würden zugrunde gelegt. Die einzelnen Ergebnisse sind ausgesprochen interessant.