EU-Kommission möchte den Sparer-Schutz bei Banken nicht an Inflation anpassen

Die bislang geltenden Regelungen zum Schutz von Sparkonten sollen nach dem Willen der EU-Kommission nicht an die Inflation angepasst werden. 100.000 Euro unterliegen der gesetzlichen Einlagensicherungspflicht. Die EU-Kommission möchte keine Erhöhung, da es nicht darum ginge, vor Inflation oder wirtschaftlichen Schwankungen zu schützen.

EU-Kommission möchte nicht „vor Inflation oder wirtschaftlichen Schwankungen schützen“

„Die EU-Kommission will trotz hoher Inflation die Sicherungssumme von Spareinlagen nicht erhöhen. Inflationsbereinigt müsse diese Marke aktuell von 100.000 auf mehr als 123.000 Euro erhöht werden: Man verweigere jedoch eine derartige Anpassung, antwortete EU-Kommissarin Mairead McGuinness auf eine Anfrage des FDP-Europaabgeordneten Moritz Körner, wie der „Spiegel“ berichtet.

„Das Hauptziel der Richtlinie besteht nicht darin, vor Inflation oder wirtschaftlichen Schwankungen zu schützen“, so die Kommission. Zudem sei die Europäische Bankenaufsichtsbehörde zu dem Ergebnis gekommen, dass die Deckungssumme angemessen sei. Allerdings sei diese Analyse aus dem Jahr 2019 und hat demnach die jüngste Geldentwertung nicht berücksichtigt. Per Gesetz müsse die Brüsseler Behörde die Deckungssumme regelmäßig überprüfen. „Während Einkommen und Preise steigen, bedeutet die unveränderte Deckungssumme für deutsche Sparer eine Reduktion des realen Einlagenschutzes im Krisenfall“, sagte der FDP-Europaabgeordnete. In den USA sei die Einlagensicherung mit 250.000 Dollar mehr als doppelt so hoch wie in der EU. „Eine Erhöhung des Einlagenschutzes wäre im Interesse aller Konsumenten und Unternehmen in der EU“, so Körner.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Frankfurter Bankentürme im Nebel, über dts Nachrichtenagentur