Es wird erst noch schlimmer kommen, bevor es wieder besser wird

Für die Wirtschaftsexperten des Internationalen Währungsfonds (IWF) ist mittlerweile klar, dass die globale Wirtschaft im Jahr 2023 noch stärker unter Druck kommen wird als in diesem Jahr. Denn der IWF rechnet damit, dass alle großen Wirtschaftsräume in diesem Jahr in eine Rezession abgleiten werden, die auch im nächsten Jahr noch anhalten wird.

Rutschen jedoch die amerikanische, die europäische und die chinesische Wirtschaft nahezu gleichzeitig in eine Krise, ist jene Möglichkeit verbaut, die der Welt in früheren Krisen einen Weg aus der Misere gewiesen hat. Während der Finanzkrise war es beispielsweise China, das Geld in die Hand nahm und die Wirtschaft der Volksrepublik zu der Lokomotive machte, welche die Weltwirtschaft hinter sich aus dem Tal der Tränen wieder hinauszog.

Eine vergleichbare Rolle wird China in der aktuellen Krise nicht spielen können, denn das Land steckt in gewaltigen Schwierigkeiten. Insbesondere der Immobilienmarkt schwächelt massiv und könnte in sich zusammenfallen. Gerade er war allerdings in den vergangenen zwei Dekaden für mehr als zehn Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes verantwortlich.

Die Immobilienkredite können schnell wieder zu einem Problem werden

Immobilen sind auch in Europa und den USA ein heißes Eisen geworden, an dem man sich leicht die Finger verbrennen kann. Die niedrigen Zinsen der vergangenen zehn Jahre haben Häuser und Wohnungen immer beliebter und damit auch immer teurer gemacht. Solange die Zinsen tendenziell zurückgingen, war das kein Problem.

Nun aber steigen die Zinsen und sie steigen alles andere als langsam und gemächlich. Während die Zinsen steigen, drohen vielen Immobilienbesitzern jedoch die Einnahmen wegzubrechen. Damit drohen auf breiter Front Zahlungsausfälle und notleidende Kredite.

Hält diese Entwicklung zu lange an, könnten auch die Banken schnell wieder unter Druck kommen. Sie dürften bei der Kreditvergabe dann wieder deutlich restriktiver agieren, was die Kredite, die es noch gibt, zwangsläufig verteuern wird. Für zahlreiche Unternehmen und Privatpersonen könnten sie sogar unbezahlbar werden. Spätestens dann hat die Wirtschaft ein weiteres Problem, das sie gerade jetzt nicht gebrauchen kann.