Die Wahrheit über die Insolvenzwelle wird geflissentlich verschwiegen

Renommierte Unternehmen können ihren Geschäftsbetrieb in diesen Tagen nicht mehr fortsetzen und sind gezwungen, bei den zuständigen Amtsgerichten ihren Konkurs anzumelden. Betroffen davon sind nicht nur die in den Firmen beschäftigten Mitarbeiter, sondern auch die kreditgebenden Banken.

Da die Banken mitbetroffen sind, stecken auch unser aller Köpfe mit in der Schlinge, die sich langsam aber sicher zuzieht, denn jeder von uns, der Guthaben auf einem Bankkonto hat, gewährt der Bank einen Kredit und Kredite, das zeigen uns die vielen Pleiten ja nur zu deutlich, können auch ausfallen. Also auch die Kredite, welche die Sparer den Banken geben.

Dass sich die Kreditausfälle derzeit so massiv häufen, ist weder Naturgewalt noch Zufall, sondern ein zwangsläufiges Ergebnis der Zinspolitik der vergangenen Dekade. Unternehmen straucheln nicht nur in Krisenzeiten wie der aktuellen, sondern auch in normalen Jahren.

Die Gründe für das Scheitern sind verschieden, doch über die guten wie schlechten Jahre hinweg scheitern im Durchschnitt pro Jahr rund 1,5 Prozent aller Unternehmen und scheiden aus dem Wirtschaftsprozess aus. Dies ist ein ganz normaler Vorgang, der sich in allen Volkswirtschaften beobachten lässt.

Die Konkurslawine wird nicht so schnell gestoppt werden und viele mit sich reißen

Das Besondere der seit der Finanzkrise vergangenen Jahre war jedoch, dass diese quasi natürlichen Pleiten durch die Politik des billigen Geldes verhindert wurden. Auch schlecht geführte oder schlecht aufgestellte Unternehmen konnten sich mit billigen Krediten jahrelang über Wasser halten und so den eigentlich längst fälligen Konkurs vermeiden.

Das geht nun vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Zinsen nicht mehr, denn Zinsen von fünf oder sechs Prozent müssen zunächst einmal erwirtschaftet werden. Daran scheitern viele dieser Zombiunternehmen inzwischen. Wir holen damit derzeit nur aufgeschobene Konkurse nach und dieser Prozess hat gerade erst begonnen.

Da die vollzogenen Konkurse in den letzten zehn Jahren nur bei 0,5 Prozent statt wie im Durchschnitt bei 1,5 Prozent der Unternehmen lagen, gilt es heute, einen über mehr als zehn Jahre aufgebauten Berg von Pleiten abzubauen. Dieser Prozess wird langwierig und schmerzhaft werden.

Gestoppt werden kann er nur, wenn die Zinsen ganz schnell wieder auf Null sinken. Sollte dies geschehen, werden einige Schuldner erleichtert aufatmen, nur um anschließend mit der gesamten Gesellschaft unter einer galoppierenden Inflation zu leiden.