Die Spur des Geldes – Covid-19

Die Diskussion über Sinn und Unsinn von Maßnahmen ist weltweit immer noch weithin umstritten. Ein wahr oder falsch kann es in diesen Zeiten offenbar nicht geben oder jedenfalls noch nicht. Um so bedeutender ist es, unterschiedliche Erklärungsansätze für das Phänomen zu beleuchten. So hat der frühere FDP-Angehörige und Berliner Abgeordnete Marcel Luthe sich mit der These auseinandergesetzt, Covid-19 habe über 300.000 Lebensjahre in Deutschland gekostet. So zitierte jedenfalls die „FAZ“ das RKI.

Wissenschaftlich betrachtet ist die Aussage ohnehin von vornherein praktisch nicht verwertbar. Die gemeldeten Covid-19-Fallzahlen, die Grundlage solcher Aussagen sind, unterscheiden weiterhin zwischen Todesfällen an und mit Covid 19 unzureichend. Es gibt aktuell drei unterschiedliche Codes, mit denen Todesfälle als Covid-Todesfälle erfasst werden. U07.1 – Covid und Virus positiv, U07.2 Covid und Virus negativ, U99.0 und Covid – Diagnostik in Klärung. Sie lesen nicht zufällig nichts darüber, ob hier ein Mensch massive Vorerkrankungen hate.

Warum gibt es U07.2

Die interessante Frage lautet nun u.a., warum es U07.2 gibt, also einen Covid-Todesfall, bei dem der Test negativ ist? Bis zum 31.12.2020 konnten Behandlungen von Covid-19-Patienten „auch außerhalb der üblichen Vorgaben und Budgetierungen“ abgerechnet werden. Sollte dies die „Spur des Geldes“ sein, die bei einem negativen Laborbefund einen „Covid“-Fall (der klinisch durchaus festzustellen sein könnte, etwa durch Symptome, als U07.2 zu deklarieren und Vorerkrankungen etc. auszuklammern?

Die 300.000 Lebensjahre, die errechnet wurden, berücksichtigen auf keinen Fall die zu erwartende Lebensspanne von Menschen mit Vorerkrankungen, die hier zugrunde gelegt wurden. Die Zahl von 300.000 Lebensjahren also ist offensichtlich schon wegen der Erfassung der Covid-19-Todesfällen falsch in dem Sinn, dass sie eine monokausale Einordnung zugrundelegen und damit die Lebenserwartung auf keinen Fall abschätzen können. Wenn dies also so offensichtlich ist (weil wir mangels Datenerfassung und genauer Zuordnung im Grunde wenig wissen), stellt sich die Frage: Warum werden solche Aussagen verbreitet?