Die kleine Krisenmeldung zum Sonntag: Post will Briefe nun erst nach drei Tagen zustellen

Viele scheinen das Land und seine vielbeschworene Dysfunktionalität nicht wiederzuerkennen. Als nur kleinen Beitrag zur Wirtschaftskrise sehen Sie auf die Deutsche Post. Die will offenbar Briefe, wenn sie nicht mit einem neuen Porto versehen würden, nur noch mit einer Zustellfrist von drei Tagen zustellen. Früher hieß es „E+1“. Die Briefe sollten jedenfalls der Theorie nach einen Tag nach Einwurf ankommen.

Prio-Brief kaufen: Dann geht es nach einem Tag

Die Deutsche Post möchte dabei wohl auf zwei Geschwindigkeiten umstellen. Die normale Geschwindigkeit kaufen Kunden mit dem bisherigen Porto ein. Es könnte, so die Post nun, einen „Prio-Brief geben, der am Tag nach dem Briefeinwurf beim Adressaten ist, und einen Standardbrief, der erst nach drei Tagen ankommt“, so die Post.

Aktuell ist die Post gesetzlich per Verordnung dazu gezwungen, zumindest 80 % der Zustellungen im Durchschnitt eines Jahres am folgenden Werktag auszuliefern. 95 % der Briefzustellungen müssen nach zwei Werktagen ankommen, heißt es. Nun möchte die Ampelregierung das „Postgesetz“ ändern, wie es heißt. Es solle „moderner“ werden.

Im Verständnis der Post heißt „moderner“ offenbar, dass die Laufzeiten verlängert werden sollen oder müssen. Wie teuer es wird, wenn die Briefe per „Prio“ ausgesandt würden, ist noch nicht klar. „Der Prio-Brief müsste höher liegen als das aktuelle Porto, aber wir reden nicht über eine Verdoppelung der Preise“, heißt es aus der Post dazu. Ohnehin müsse die „Bundesnetzagentur“, die für die Preise zumindest von staatlicher Seite aus zuständig ist, „das Preisverfahren nach oben hin“ justieren, so das Verlangen der Post. Natürlich geht es dabei um die gestiegenen Kosten. Schon 2024 aber wird das offenbar nicht ohne weiteres passieren. Den Antrag der Post aus dem August, scho 2024 für das Porto mehr verlangen zu können, hatte die Netzagentur noch abgewiesen.