Chef von Allianz: Bekommen „Quittung für die lockere Geldpolitik“

Oliver Bäte, CEO von Allianz, sieht die Gesellschaft auf jeder Ebene bis hin zur EU in einer schwierigen Situation. Es käme einiges zusammen. Die Geldpolitik sei zu locker gewesen, so lautet der Vorwurf im Kern. Auch andere warnten bereits, so der Chef der Eurogruppe.

„Geht es nach dem Vorsitzenden der Eurogruppe, Paschal Donohoe, sollten die nationalen Energiehilfen – bei uns in Deutschland sind dies die Strompreisbremse etc. – nicht weiter ausgeweitet werden. Andernfalls könne die Inflation angeheizt werden, so der frisch wiedergewählte Funktionär.

Inflation kann angeheizt werden…

„Der am Montag wiedergewählte Vorsitzende der Eurogruppe, Paschal Donohoe, schwört die Euro-Staaten auf einen schwierigen Kampf gegen die Inflation ein. „Ich unterstütze die Arbeit der EZB sehr, aber ich glaube, es ist nicht ihre Aufgabe allein, die Inflation zu bekämpfen“, sagte der irische Politiker der „Welt“.

Die Regierungen in der Euro-Zone müssten jetzt ihren Teil dazu beitragen, bei den Haushaltsentscheidungen, die sie im kommenden Jahr treffen werden. „Aber die Bekämpfung der Inflation ist im Moment besonders anspruchsvoll, weil wir Geldpolitik, Haushaltspolitik und zusätzlich noch Energiepolitik koordinieren müssen. Die Koordination ist also komplexer als in vergangenen Perioden hoher Inflation.“ Der irische Finanzminister appellierte an seine Amtskollegen in den anderen Euro-Staaten, die Inflation im kommenden Jahr nicht mit zusätzlichen Staatsausgaben und neuen Hilfsprogrammen zu befeuern. „Wenn die Energiehilfen, die nationale Regierungen 2022 entwickelt haben, im kommenden Jahr und darüber hinaus fortgesetzt werden und wenn sie von der Gestaltung und dem Umfang her unverändert bleiben, besteht die Gefahr, dass sie die Konjunktur und die Inflation weiter anheizen“, sagte der Politiker. „Das zu verhindern, wird unsere Aufgabe für den Anfang des nächsten Jahres. Vor allem in der ersten Hälfte des nächsten Jahres wird es darum gehen, dieses Gleichgewicht zu halten.“ Das sei bisher nicht gelungen, stattdessen habe die Haushaltspolitik in der Euro-Zone in diesem Jahr die Konjunktur und die Inflation zusätzlich angetrieben.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur