Bankenverband reduziert die Wachstumsprognose – Inflation würde auf 6,1 % wachsen

Kritiker der EZB-Politik hatten schon seit längerem vor Inflationsrisiken gewarnt. Nun hat der Bundesverband deutscher Banken (BdB) nachgezogen. Zum einen würde – so ein Bericht – das Wirtschaftswachstum nicht so stark ausfallen wie noch selbst prognostiziert. Die Inflationsrate selbst wurde für die Euro-Zone bei 6,1 % vermutet. Die EZB selbst liegt dem Bericht nach mit ihren eigenen Prognosen deutlich unter den Einschätzungen des Bundesverbandes deutscher Banken. Die Inflationsrate war schon vor Beginn des Krieges in der Ukraine angezogen.

Inflationsrate nach Meinung des Bundesverband deutscher Banken (BDB) in der Euro-Zone bei 6,1 %

„Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hat seine Konjunkturprognose deutlich gesenkt. Der Verband und die Chefvolkswirte der 15 größten Banken gehen für das laufende Jahr nur noch von einen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 2,2 Prozent aus, berichtet das „Handelsblatt“.

2023 soll die deutsche Wirtschaft nur noch um 2,9 Prozent wachsen. Für die deutsche Inflationsrate erwartet der Bankenverband 5,9 Prozent für 2022 und 2,5 Prozent für 2023. Für die Eurozone liegt die Inflationsprognose bei 6,1 Prozent und 2,4 Prozent. Damit liegen die Bankökonomen deutlich über den Einschätzungen der Europäischen Zentralbank (EZB), weil der Bankenverband mehr Preissteigerungen in der Breite erwartet. Für die Kerninflation – also ohne Energie und Nahrungsmittel – erwartet der BdB eine Rate von 2,8 Prozent in diesem Jahr und 2,5 Prozent 2023. „Die hohen Inflationsraten werden wir nicht mehr so schnell los“, sagte Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg-Bank und federführend für die Konjunkturprognose verantwortlich, dem „Handelsblatt“. Schmieding sieht die deutsche Wirtschaft in einer Stagflation. Und es gebe diverse Risiken, die dafür sorgen könnten, dass man nicht mehr so schnell herauskomme.

„Ohne den Krieg wäre die Wirtschaft trotz Pandemiefolgen und Omikron-Welle in diesem Quartal schon wieder gewachsen.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur