Zunder als Grundmaterial zum Überleben

Ohne Feuer kann der Mensch praktisch nicht überleben. Das haben wir bereits vor Jahrtausenden gelernt, als wir in der Wildnis Wildtiere vertreiben oder jedenfalls vom Lager fernhalten mussten. Feuer vermittelt zudem die nötige Wärme und lässt Fleisch und andere Lebensmittel genießbar werden. Schließlich spendet es das so dringend nötige Licht. Um jedoch Feuer selbst entzünden zu können, müssen Sie sich mit Grundmaterial versorgen – Sie brauchen Zunder zum Überleben.

Wichtig, wichtiger, am wichtigsten: Zunder zum Überleben

Ohne Zunder werden Sie in der Regel kein Feuer entzünden können. Als Zunder bezeichnet man besonders schnell und somit leicht brennbares Material, welches zum Entfachen eines Feuers verwendet wird. Es handelt sich um getrocknetes und präpariertes Material des Zunderschwamms – einer Pilzart aus der Familie der Stielporlingsverwandten.

Der Zunderschwamm wächst am Baum, vornehmlich an Rotbuchen, Birken und Pappeln sowie einigen anderen Laubgehölzen. Dennoch können Sie sich nicht darauf verlassen, das Material in der Natur zu finden. Daher empfehlen wir, sich vor einem geplanten längeren Wildnisaufenthalt mit Zunder auszustatten.

Um ein Feuer zu entfachen können Sie den Zunder dann als Zündmaterial nutzen – ähnlich wie Grillanzünder. Sollten Sie keinen Zugriff auf klassischen Zunder haben, können Sie auch andere Materialen aus der freien Wildnis zum Entfachen Ihres Feuers verwenden.

Alternativen zum klassischen Zunder:

  • Rinde von der Birke
  • Harz von Bäumen, das allerdings etwas zäher sein wird
  • Blätter, sofern sie trocken sind
  • Gras, sofern es trocken ist
  • Blüten von Blumen oder Bäumen, sofern diese trocken sind

Auf Nummer sicher gehen und selbst Zundermaterial mitnehmen

  • Tampons: Diese sind als Zunder nutzbar, da sie sehr leicht brennbar sind. Diese bestehen zumeist aus Zellstoff, Kunststoff, Baumwolle, oder einer Mischung dieser Materialien. Sollte Kunststoff enthalten sein, ist jedoch Vorsicht geboten: Verbrennender Kunststoff kann giftige Gase freisetzen und ist in jedem Fall nicht gut für die Natur.
  • Zellulose generell:  Zellulose ist der Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände und das am häufigsten vorkommende Biomolekül. Produkte wie Tempo-Taschentücher und Küchentücher sind daher besonders gut brennbar.
  • Baumwolle: Zudem können Sie Baumwolle nutzen, so weit vorhanden oder mitzunehmen. Dafür reiben Sie einige Minuten lang an der Baumwolle und schaben auf diese Weise etwas mühsam Zunder herunter.
  • Weitere Zunder-Instrumente finden Sie in Prepper-Shops, etwa Granulat.

Wenn Sie Zunder haben, dann können Sie praktisch überall Feuer entzünden. Sie benötigen als zusätzliches Material noch kleine Stöcke oder Bruchstücke von Holz, also kleine Zweige, die lose herum liegen. Dieses Material muss gleichfalls trocken sein. Zudem benötigen Sie für das länger anhaltende Feuer Holz. Dies sollten dicke Äste oder gar Holzscheite sein; letztere werden Sie allerdings in der Regel nicht einfach in der Natur finden.

Das Feuer können Sie auf diese Weise an einer Feuerstelle begründen, wenn Sie diese mit einem Windfang versehen. Entweder Sie graben ein Loch in den Boden oder können z. B. Ziegelsteine aufbauen.

Zudem benötigen Sie selbstverständlich eine Feuerquelle: Ein Feuerzeug, einen Feuerstahl oder klassische Streichhölzer.

Sicherheit geht vor

Wenn Sie ein Feuer im Freien entfachen, sollten Sie unbedingt einige Schutzvorkehrungen treffen. So empfiehlt es sich beispielsweise eine oben bereits angerissene Feuerstelle einzurichten. Diese sollte im Umkreis von einem Meter frei von brennbaren Materialien sein, damit sich das Feuer nicht unkontrolliert ausbreiten kann.

Zudem sollten Sie für alle Fälle Löschmaterial bereitstellen. Dies kann ein Eimer mit Wasser oder alternativ mit Sand sein.