Goldmünzen kaufen: Ist Gold eine Krisenwährung?

Mittlerweile wird fast täglich angefragt, was wir vom Goldpreis halten. Goldmünzen sind eine Sicherheitswährung – oder gilt als solche -, wenn die Inflation zunimmt. Dies ist aktuell der Fall. Goldmünzen werden aktuell dennoch nicht so stark nachgefragt, wie dies zu vermuten gewesen wäre.

Deshalb sollten Sie sich mit der Goldsituation auseinandersetzen. Goldmünzen sind nur im großen Stil eine Reservewährung, in aller Regel jedoch nicht in kurzen Zeiträumen.

Inhaltsverzeichnis:

  • Die heutige Situation mit den Goldmünzen
  • Sicheres kaufen von Goldmünzen und Barren
  • Oder sind „ETFs“ die richtige Wahl in der Inflation?

Goldmünzen kaufen: Warum Goldmünzen eine Krisenwährung sind!

Der Währungsschutz für eine Inflationsphase schlechthin sind Goldmünzen.

Gold hat einen immensen Vorteil: Im Gegensatz zu den sogenannte Papiergeldwährungen wie dem Euro oder dem Dollar ist Gold nicht beliebig vermehrbar. Der Bestand wird jährlich um ungefähr 2 % bis 3 % erhöht. Das entspricht ziemlich genau dem, was an Waren- und Güterwert jährlich mehr produziert wird. Insofern wären Goldmünzen die ideale Währung – es repräsentiert der Menge nach die bessere Wirtschaftsleistung.

Wenn Sie Goldmünzen kaufen,  hat das auch einen weiteren Vorteil: Sie lassen sich nicht oder jedenfalls kaum fälschen. Wenn Experten sich Gold ansehen, werden sie dessen Reinheitsgrad und Gewicht feststellen können und also den wahren Wert. Genau das funktioniert mit Papiergeldwährungen nicht. Die lassen sich weitgehend beliebig fälschen, mal etwas besser, mal etwas ungeschickter. Deshalb ist Gold weltweit so beliebt: Jeder weiß, dass es kaum zu fälschen ist. Wie Sie zuhause eine Goldfälschung erkennen können, erfahren Sie hier.

Der dritte Goldvorteil vom Goldmünzen kaufen: Es wiegt viel. Das bedeutet, auf kleinstem Raum fassen Sie relativ hohe Werte zusammen. Damit ist es einfach zu lagern, es ist einfach zu transportieren (Die Silbermünzen wäre wesentlichen schwerer und lässt sich nicht in größeren Werten transportieren).

Gold ist zudem fast objektiv schön. Über Jahrhunderte hinweg und in allen Erdteilen nehmen es Menschen als schön wahr: Das Begehren nach Gold und damit sein Wert werden relativ betrachtet nicht geringer. Aus diesem Grund werden Goldmünzen auch als dauerhafter Vermögensspeicher über Generationen hinweg seinen Wert behalten.

Das Zwischenfazit: Mit Goldmünzen haben Sie eine echte Krisenwährung, während der Dollar, der Schweizer Franken oder die norwegische Krone nur begrenzt helfen. Der Dollar hilft, solange die USA militärisch weltweit vieles im Griff haben und ihre eigene Währung durchsetzen können.

Die heutige Situation mit den Goldmünzen

Gold ist derzeit noch bei zahlreichen Händlern zu erwerben. Sie können Gold auch bei den großen Online-Händlern kaufen, für die wir an dieser Stelle keine eigene Werbung machen wollen. Dennoch finden Sie zahlreiche Erlebnisberichte.

Allerdings hat Gold gleich mehrere Nachteile, die Sie bei Ihren aktuellen Entscheidungen berücksichtigen sollten.

  • Gold ist derzeit nicht teuer, die Nebenkosten aber sind teils sehr hoch.
  • Die Kosten variieren je nach den Einheiten, d. h. nach der Menge, die Sie erwerben. Hier zahlen Sie ein sogenanntes Aufgeld oder den Spread.

Wir haben für Sie einige Werte aufgeschrieben, um einen aktuellen Vergleich zu ermöglichen.

Wenn Sie 5.000 Euro zur Verfügung haben, dann beläuft sich das Aufgeld – nur für den Kauf – auf Werte von 1,24 % bis zu 2,12 %. Am günstigsten ist eine Münze „Kronen 100 Kr) mit einem Gewicht von 30,49 Gramm, d. h. fast einer Unze. Das Aufgeld beläuft sich auf 1,24 %. Eine Unze Goldbarren wird derzeit mit etwa 2,1 % Aufgeld taxiert. Sie könnten von beiden Einheiten ungefähr insgesamt 3 Exemplare erwerben.

Wenn Sie hingegen 100.000 Euro investieren (können), wird es etwas günstiger. Für einen Goldbarren mit dem Gewicht von 500 Gramm zahlen Sie aktuell etwa 1,12 % Aufgeld. Auch 1 KG Gold als Barren kostet lediglich 1,12 %. 250 Gramm Goldbarren würden 1,19 % kosten.

Kurzer Zeitraum seit Inflationsbeginn: Regieren die Zentralbanken?

Die Zentralbanken haben in den USA mit Zinssteigerungen reagiert. Dies reicht jedoch noch nicht aus, um am Geldmarkt die Inflation derzeit abzubremsen. Vor diesem Hintergrund wird es für die Zentralbanken nun auch in Sachen Goldmünzen spannend.

Zentralbanken veröffentlichen ihre Goldpläne in aller Regel nicht. Da sie aber die Hauptakteure am Goldmarkt sind, kommt es vor allem auf deren Verhalten am Edelmetallmarkt an. So lässt sich nur aus Daten spekulieren, die zum ersten Quartal vorgelegen haben. Alle Daten deuten darauf hin, dass die Zentralbanken im Westen, also die Fed oder die britische Zentralbank, nicht übermäßig Gold kaufen werden.

Das bedeutet, dass der Goldpreis mutmaßlich nicht so stark steigt, wie es die Inflation auf den ersten Blick vermuten lassen könnte. Auch die größeren sogenannten ETCs, Schuldverschreibungen, die mit Gold hinterlegt sind, werden nicht besonders aktiv. Die Nachfrage nach Gold scheint insgesamt etwas stärker zu werden, ein Durchbruch jedoch liegt noch nicht vor.

Dementsprechend sollten Sie nicht darauf spekulieren, mit Gold die Inflationsverluste ausgleichen zu können. Der Goldpreis notiert weiterhin deutlich unter 1.900 Dollar/Unze. Damit ist der Goldpreis weit davon entfernt, ein neues Hoch zu markieren.

Wenn Sie Gold erwerben (wollen), sollte sich dies auf das Motiv beschränken, sich mittel- und langfristig gegen Währungsverluste abzusichern. Mittel- und langfristig wird der Goldpreis dennoch steigen – Gold ist knapper als Geld.

Deshalb lohnen sich Gold-Investitionen in Münzen und Barren – für den Fall, dass Sie ohnehin in Gold investieren möchten.

Goldmünzen kaufen: Wichtig für Sie

Den Vorteilen stehen immense Nachteile gegenüber, die Sie kennen sollten.

Ein Goldverbot:

Der Staat interessiert sich für Gold (oder auch: alle Staaten), weil die Regierungen und die Zentralbanken wissen, wie wertvoll das gelbe Edelmetall auf dem Weltmarkt ist. Das heißt: Der Staat möchte in aller Regel wissen, wie viel Goldmünzen oder Goldbarren Sie haben und es – wie sich historisch in den USA beispielsweise zeigen lässt – am liebsten verbieten. Ob nun alle Regierungen zu jeder Zeit verbieten wollen, sei dahingestellt. Es gibt die Tendenz, dies zu tun.

Ein Goldverbot ist möglich, aber kaum durchsetzbar

Wenn Goldmünzen oder Barren verboten werden würden, dann wird kein Staat im Westen danach in Privathaushalten suchen lassen. Deshalb können Sie es im Garten verbuddeln – weil auch Diebe nur wenige Minuten bleiben und niemals Zeit für das Graben haben. Keine Regierung würde auf die Idee kommen, den Garten umgraben zu lassen. Die größte Gefahr sind Ihre Bekannten und Nachbarn – reden Sie nicht über Ihren Goldbesitz.

Wenn Gold verboten wird, dann können Sie es nicht direkt einsetzen. Das können Sie allerdings schon heute nicht. Goldmünzen sind kein offizielles Zahlungsmittel. Sie werden ohnehin Händler suchen müssen, die es auch in jeder Situation geben wird.

Um den Goldbesitz zu erschweren (offiziell geht es um die Vermeidung von Schwarzgeldverlagerungen und um die Terrorfinanzierung), hat Deutschland den Ankauf von Gold erschwert. Anonym können Sie Gold nur kaufen, solange Sie maximal für 2.000 Dollar bei Händlern kaufen.

Allerdings gilt dies für jede Person Ihres Haushaltes und auch nur bezogen auf einen Tag. Se könnten theoretisch mit mehreren Personen Ihres Haushaltes mehr Goldmünzen kaufen und dies über Tage strecken. Die Prozedur mag mühselig erscheinen. Es geht jedoch um Krisenwährung.

Sie sollten allerdings wissen, dass Sie heute schon Goldmünzen und Barren bei Händlern nicht anonym verkaufen können. Beim Verkauf spielt dies in der Praxis keine Rolle, solange Sie Gold nicht als Krisenwährung nutzen. Nach einem Jahr Haltedauer ist der Gewinn aus dem Goldverkauf Einkommensteuerfrei. Jeder darf wissen, dass Sie Gold verkauft haben. Setzen Sie Gold jedoch als Krisenwährung ein, möchten und können Sie im Zweifel ohnehin nicht bei einem normalen Händler verkaufen. Insofern entsteht Ihnen durch die fehlende Anonymität beim Verkauf heute kein Vorteil.

Sicheres kaufen von Goldmünzen und Barren

Sie sollten Goldmünzen und Barren nicht in Form von Sonderprägungen kaufen. Goldmünzen und Barren, die wg. Sonderprägungen mehr wert sind, eignen sich nicht als Krisenwährung – der Mehrwert ist reiner Sammlerwert. Zudem dürfte der Markt in Krisenzeiten recht klein sein. Daher haben Sie nichts davon, wenn Sie heute mehr zahlen.

Kaufen Sie Goldmünzen in Form von Münzen wie dem Krügerrand, Maple Leaf oder anderen bekannten Namen, die Goldhändler Ihnen nennen werden. Diese Münzen werden Sie im Zweifel auch in der Krise wieder verkaufen können. Kleinere Barren können Sie in verschiedenen Größen kaufen.

Achtung: Der sogenannte Aufpreis (oder: Aufgeld) ist beim Kauf recht groß, wenn Sie zu kleine Einheiten kaufen. Dieses Aufgeld werden Sie am Markt nie wieder zurückerhalten. Vielleicht möchten Sie dennoch kleine Einheiten besitzen – dies gilt es zu kalkulieren.

Geeignete Händler um Goldmünzen zukaufen sind vor allem die großen bekannten Adressen wie zum Beispiel proaurum.de, degussa-goldhandel. Solche Händler sind zumindest oft genug in der Lage, auch in Engpasssituationen mehr Gold zu beschaffen als die kleineren Händler. Zudem werden Sie hier im Vergleich faire Preise finden – hinsichtlich des Aufgeldes.

Das Gold sollten Sie dann möglichst nicht bei den Händlern lagern. Auch Banken sind ein ungeeigneter Ort für die Lagerung. Wenn Sie Goldmünzen als Krisenwährung halten möchten, sollten Sie keine Bankschließfächer haben, die in genau diesem Fall vom Staat jederzeit geschlossen werden können (weil etwa die Banken schließen). Es gibt verschiedene Lagermöglichkeiten.

3 Lagermöglichkeiten

  • Ein Zollfreilager in der Schweiz (beispielsweise) können Sie über die großen Goldhändler erreichen bzw. nutzen. Dann ist das Gold im Ausland. Der kleine Nachteil: Wenn die Grenzen hochfahren, werden Sie nicht mehr an die Goldmünzen und Barren kommen.
  • Eine zweite Möglichkeit sind eigene Safes. Die allerdings sind wiederum entweder recht schnell aufzuhebeln oder teuer. Daher sollten Sie sich im Fachhandel nicht auf einen Händler berufen, sondern mehrere Angebote vergleichen. Zudem ist es sinnvoll, die Existenz dieses Tresors dann zu verschweigen. Kein Einbrecher wird auf die Idee kommen, bei Ihnen nach Gold zu suchen, wenn Sie es vorher nicht Nachbarn, Bekannten oder Verwandten erzählt haben.
  • Eine dritte Möglichkeit ist das Vergraben im Garten – wie oben dargestellt. Sie benötigen lediglich Kassetten, die nicht rosten (und am besten auch nicht auf Metalldetektoren anschlagen). Hier gibt es aufwendige Kunststofflösungen, also nicht die Butterbrotdose. Wichtig ist vor allem, dass Sie die Kassette(n) tief genug in den Boden einlassen, und diese zudem mit Plastikfolien auskleiden sollten. Die Stelle(n) sollten von außen nicht sichtbar sein. Niemand wird danach suchen.

Oder sind „ETFs“ die richtige Wahl in der Inflation?

Um Ihr Geld vor dem Wertverlust zu schützen, müssen Sie nicht unbedingt in Silber- und Goldmünzen investieren. Es bieten sich auch Aktien und EFTs an, wie zahlreiche Ratgeber verheißen. Ist dies eine gute Wahl für Sie?

ETFs: Indexfonds auf Aktien-Indizes

ETFs sind technisch betrachtet Fonds, also Portfolios, in denen ein Aktien-Index wie der Dax im Detail nachgebaut wird. Die ETFs sind im Vergleich zu anderen Fonds-Lösungen besonders günstig, weil das jeweilige Fondsmanagement die Aktien nicht mehr auswählen und bewerten muss, sondern lediglich technisch die Index-Werte im Portfolio aufnehmen wird.

Zudem mögen Investoren ETFs zunehmend, da die ETFs als Abbild eines Index auch den Dax etwa abbilden können – damit sind Sie als Investor täglich sehr einfach über das Geschehen und die Wertentwicklung im Bild. Zahlreiche Foren und Nachrichten publizieren die Daten.

Damit sind ETFs sowohl einfach als auch kostengünstig – nur: sind sie auch sicher?

ETFs sind aus technischer Sicht sicher. Kaum ein ETF wird überraschende Probleme bieten. Die großen ETFs müssen keine Insolvenz anmelden, die Aktien werden nicht ausverkauft, die Fondsgesellschaften prüfen jeweils den Bestand des Portfolios.

Fraglich ist allein die Wertentwicklung. Aktien-Indizes wie der Dax bilden erfolgreiche Unternehmen und den Kursverlauf dieser Unternehmen an der Börse ab. Tendenziell gewinnen Aktien-Indizes seit Jahrzehnten deutlich dazu. 7 % bis 8 % pro Jahr verdient etwa der Dax durch Kurssteigerungen. Allerdings schwanken die Kurse beträchtlich. Für den Bestand des Wertes eines solchen Index garantiert Ihnen niemand.

Sie können sich allenfalls auf die historische und die logische Erfahrung verlassen. Unternehmen, die im Dax aufgenommen sind, werden erfolgreich sein müssen und Unternehmensgewinne erzielen – oft Jahr für Jahr. Damit werden die Unternehmen in der Realität wertvoller – womit auch der Aktienkurs über kurz oder lang steigen wird.

In dem Sinne sind ETFs langfristig sicher, die Werte allerdings schwanken. Sie können ETFs kaufen, indem Sie bei einer Bank ein Wertpapierdepot einrichten und sich eine Wertpapierkennnummer – WKN – für einen solchen ETF geben lassen.