Den Lithiummarkt hat eine große Unruhe erfasst

Eine kleine Firma mit dem Namen Patriot Battery Metals führt der Investorenwelt derzeit eindrucksvoll vor Augen was es bedeutet, eine große Lithiummineralisierung zu finden und welche Begehrlichkeiten diese anschließend innerhalb der Lithiumbranche weckt. Zunächst ließ das Unternehmen mit der Nachricht aufhorchen, dass es die achtgrößte Lithium-Hartgestein-Ressource der Welt definiert hat.

Nur einen Tag später rieb sich die Fachwelt erneut verwundert die Augen, denn ausgerechnet der US-Konzern Albemarle, immerhin die weltweite Nummer eins der Lithiumbranche, nahm 109 Millionen Kanadische Dollar (CAD), das sind umgerechnet 75,56 Millionen Euro, in die Hand, um einen kleinen Anteil von 4,9 Prozent an Patriot Battery Metals zu erwerben.

Mit seiner massiven Investition wird Albemarle nicht nur zum zentralen Ankeraktionär von Patriot Battery Metals. Der Schritt zeigt den Investoren auch, dass selbst die größten Unternehmen der Branche immer noch händeringend auf der Suche nach neuen Lithium-Projekten sind. Dabei agiert Albemarle wenig zimperlich und reagiert so schnell und wirft zugleich so viel Geld in den Ring, dass die kleinere Konkurrenz gar keine Chance hat, selbst Ideen zu entwickeln.

Der Bedarf der Majors an neuen Lithiumprojekten ist groß

Der Preis von 15,29 CAD, den Albemarle für eine Patriot-Battery-Metals-Aktie zu zahlen bereit ist, stellte einen Aufschlag von zehn Prozent im Vergleich zum volumengewichteten Durchschnittspreis der letzten zehn Tage dar. Auch dies ist ein Beleg für die Dringlichkeit der Aktion.

Während Patriot angibt, dass es noch weitere Ressourcen außerhalb des 2,7 Kilometer langen CV5-Pegmatits nachweisen könne, ist man bei Albemarle einfach nur froh, schnell einen Fuß in die Tür bekommen zu haben. Denn die Vereinbarung beinhaltet auch eine Absichtserklärung mit einer neunmonatigen Exklusivitätsfrist.

In dieser Zeit wollen Albemarle und Patriot weitere Möglichkeiten zur Ausdehnung ihrer Partnerschaft diskutieren. Im Mittelpunkt steht dabei eine potentielle Lithiumhydroxidanlage, die entweder in den USA oder in Kanada errichtet werden soll und in die das Corvette-Projekt integriert ist.

Das die Kauflust der großen Branchenführer damit beendet und ihr Appetit gestillt ist, ist angesichts der großen Schere zwischen der in den nächsten Jahren zu erwartenden explodierenden Lithiumnachfrage und dem nur zögerlich nachkommenden Angebot nicht zu erwarten. Auch andere Projekte und Projektentwickler dürften daher früher oder später in den Fokus der Schwergewichte der Branche geraten.