Wohnungsbau im Ampel-Deutschland: Immer mehr Projekte werden nicht mehr fertigstellt

Die Immobilienkrise in Deutschland ist mit den Händen, aber auch mit den Taschenrechnern greifbar. Statt der erwarteten oder ausgegebenen Zielgröße von 400.000 Wohneinheiten schafft das Land nur etwa 250.000 im Jahr. Die Ampel-Regierung ist ganz sicher nicht zu 100 % dafür verantwortlich. Dafür stehen u.a. auch die steigenden Zinsen und die hohen Preise für Baumaterialien, die auf die gesamten Baukosten durchschlagen. Aber in Erwartung eines massiven Energie-Eingriffs für Häuser und Wohnungen zucken zahlreiche Eigentümer und Investoren zusammen. Die Nachfrage sinkt offenbar deutlich – und plausiblerweise auch deswegen.

Habeck und Co: Firmen in Sorgen

So sollen immer mehr Firmen im Wohnungsbau Projekte nicht mehr fertigstellen oder pausieren lassen. Die Stimmung würde „negativ“. Das Ifo-Institut aus München, das die Wirtschaft begutachtet und gerne dazu publiziert, spricht davon, dass 21, 4 % der Unternehmen die Projekte stornieren würden. Dies waren im Monat zuvor „nur“ 20,7 %.

Die Zahlen sind zumindest deutlich. Die Begründung durch Klaus Wohlrabe, den Leiter der Umfragen des Instituts: „Viele Projekte sind wegen der höheren Zinsen und gestiegenen Baukosten nicht mehr wirtschaftlich umsetzbar“. Die Wohnungsknappheit, so der Bericht dazu, sollte sich in den kommenden Jahren daher „weiter verschärfen“.

Im – reinen – Wohnungsbau sind die Zahlen noch deutlicher. 46,6 % der Betriebe würden über mangelnde Aufträge klagen. Dies waren im August noch 44,2 % – immer noch sehr viele. Beeindruckend schlecht werden die Daten erst im Vergleich zum Jahr 2022. „Das ist eine Verdreifachung“, so der Ifo-Umfragen-Leiter.

Die Rahmenbedingungen würden schwierig sein und, so ist den Worten praktisch zu entnehmen, dies wohl auch bleiben. Die Politik, so die Einschätzung dieser Redaktion, wird sich strecken müssen. Denn die Auswirkungen auf der Mieter-Seite werden erst mit Zeitverzögerung sichtbar. Die meisten Menschen wohnen ja noch irgendwo. Wird der Altbestand entwertet, sprich: schlechter und ist weniger Neubestand vorhanden, wird die Lage kritisch.