Wirtschaftsweise glaubt nicht, dass von der Leyens 140-Milliarden-Euro-Ziel zur Gewinnabschöpfung realistisch ist

Der Vorschlag von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, 140 Milliarden Euro von den Energieunternehmen abzuschöpfen, sei kaum umsetzbar, meint die Wirtschaftsweise Veronika Grimm. Dies würde einen Eingriff in das Strommarktdesign erfordern, der den Strommarkt mittel- bis langfristig beschädigt, heißt es weiter.

Ursula von der Leyen: Nur ein Märchen?

„Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm glaubt nicht daran, dass sich am Strommarkt Summen in einem Ausmaße abschöpfen lassen, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sich das vorstellt. „Ohne derart in das Strommarktdesign einzugreifen, dass man es mittel- bis langfristig beschädigt“, sei es „unwahrscheinlich“, die avisierten 140 Milliarden Euro eintreiben zu können, sagte das Mitglied des Sachverständigenrats der „Welt“ (Donnerstagausgabe).

Harte Eingriffe aber würden „es deutlich schwieriger machen, die Krise zu überwinden“. Dafür nämlich seien „massive Investitionen in zusätzliche Kapazitäten nötig, die unter regulatorischer Unsicherheit eher nicht getätigt werden“, so die Ökonomieprofessorin. „Wie viel man abschöpfen kann, ist sehr schwer abzuschätzen“, glaubt Grimm. Strom werde an der Börse und außerbörslich gehandelt, sowohl kurz- als auch langfristig.

„Es ist anzunehmen, dass es viele Möglichkeiten gibt, einer Abschöpfung von Erträgen auszuweichen.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Ursula von der Leyen, über dts Nachrichtenagentur