Verfassungsschutzpräsident befürchtet, dass es mehr chinesische Spionage geben wird

Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, befürchtet eine Zunahme der Spionage durch China in Deutschland. Schon seit Jahren würde das Land „breit gefächerte Ausspäh- und Einflussaktivitäten“ vornehmen, so Haldenwang. Nun gehe es anders als in den Vorjahren auch verstärkt um die Politik.

China spioniert in Deutschland mittlerweile auch die Politik aus

„Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, fürchtet, dass Peking seine Spionageversuche in Deutschland ausweitet. „China entfaltet breit gefächerte Ausspäh- und Einflussaktivitäten. Wir müssen uns darauf einstellen, dass diese in den kommenden Jahren noch zunehmen werden“, sagte Haldenwang der „Welt am Sonntag“.

Während der Fokus der Chinesen früher auf Wirtschaftsspionage gelegen habe, rücke seit einigen Jahren auch die Ausspähung von Politik ins Visier. Der Verfassungsschutzchef warnte davor, dass aus wirtschaftlichen Abhängigkeiten auch eine politische Einflussnahme entstehen könne. „China verfolgt eine langfristig angelegte Strategie zur Umsetzung seiner Ziele“, sagte Haldenwang. „Die politische Führung setzt ihre wirtschaftliche Macht, die sich auch aus intensiven Beziehungen zur deutschen und europäischen Wirtschaft ergibt, bereits zur Umsetzung politischer Ziele ein.“

Dem Bundesinnenministerium liegen derzeit keine Erkenntnisse vor, dass Überflüge chinesischer Spionageballons – wie mutmaßlich zuletzt in den USA geschehen – in Deutschland je stattgefunden hätten. Man gehe jedoch davon aus, dass Deutschland eines der bedeutendsten nachrichtendienstlichen Aufklärungs- und Einflussziele Chinas sei, erklärte eine Sprecherin.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Fahne von China, über dts Nachrichtenagentur