Verbraucherschützer warnen wegen „Verbrauchertäuschung“ vor „H2-ready“-Gasheizungen

Die Ampel-Regierung hat als mögliche Ersatzlösung für auszutauschende Gasheizungen den Einbau von „H2ready“-Systemen vorgesehen. Dies sieht wiederum die Verbrauchzentrale Bundesverband (VZBV) als „Verbrauchertäuschung. Der Wasserstoff werde nicht in absehbarer Zeit verfügbar sein, heißt es. Der knappe grüne Wasserstoff würde vermutlich dann eher in der Industrie eingesetzt als in der Immobilienwirtschaft.

Einsatz in der Industrie – nicht bei Privaten

„Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) kritisiert die Pläne der Ampelkoalition, weiterhin den Einbau von Gasheizungen zu erlauben, sofern diese theoretisch auch mit Wasserstoff betrieben werden können. Der Verband warnt davor, eine sogenannte „H2-ready“-Gasheizung in dem Glauben einzubauen, dass diese in den nächsten Jahren mit 65 Prozent grünem Wasserstoff betrieben werden kann.

„Einer Verbrauchertäuschung ist durch volle Transparenz zu begegnen“, schreibt der Verband in einer Stellungnahme zu den Regierungsplänen, über die der „Spiegel“ berichtet. Mit erneuerbaren Energien erzeugter Wasserstoff, heißt es darin, werde auf absehbare Zeit nur in geringen Mengen verfügbar sein. Deshalb werde er wohl bis ins Jahr 2045 hinein kaum eine Rolle spielen bei dem Bemühen, die CO2-Emissionen des Gebäudesektors zu senken. Stattdessen werde der knappe grüne Wasserstoff voraussichtlich vor allem in der Industrie, gegebenenfalls auch im Verkehr, eingesetzt. De facto könnten viele jetzige „H2-ready-Gasheizungen noch nicht einmal ausschließlich mit Wasserstoff befeuert werden, sondern lediglich mit einer Beimischung von maximal 20 bis 30 Prozent“, sagte ein VZBV-Sprecher. Der Verband hält H2-ready-Heizungen deshalb bis auf Weiteres für nicht geeignet.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur