Trump spricht von „Blutbad“: Was er wirklich meint und was Medien sagen

In Deutschland und vor allem lesbar in großen Medien war die Empörung groß: Donald Trump hatte in einer Rede von einem „Blutbad“ gesprochen für den Fall, dass er nicht gewählt würde. Hat der Mann den Verstand verloren? Müssen wir uns vor noch größeren Aufständen fürchten – oder zumindest die Bürgerinnen und Bürger in den USA? Die großen Medien in Deutschland ließen in ihren Überschriften jeweils den Eindruck zu, dass Trump genau dies meint.

Nur: Dies ist falsch. Auch die Medien in den USA ziehen entsprechende Aussagen zurück.

Trump: Blutbad in der Autoindustrie

Trump sprach in einer öffentlich zugänglichen Rede davon, dass die US-Autoindustrie vor einem Blutbad stehe, wenn die Chinesen mit ihren Fahrzeugen den Markt überschwemmen würden. Das ist offensichtlich ein anderer Kontext, wie es gerne im journalistischen Milieu heißt.

Wer Aussagen aus dem Zusammenhang reißt, wird dies in der Regel aus Unachtsamkeit oder mit Absicht machen – hier haben viele Redaktion bei einem heiklen Thema genau dies gemacht. Da stellt sich die Frage: Absicht? Oder „kann die Tagesschau kein Englisch“ mehr, wie es in sozialen Medien heißt.

Fakt ist: Mit einer drastischen Wortwahl kämpft Trump um Stimmen in den Hochburgen der US-Autoindustrie. Das mag man für falsch halten, weil der Wettbewerb vielleicht das Leben Aller verbessert, das mag man für falsch halten, weil die Metapher so stark ist. Sie ist aber vor allem: gewöhnlich. Diese Metapher wird oft benutzt. Auch von den Richtigen. Haben die Medien, die ein „Blutbad“ suggerierten, ihre Informationspflicht erfüllt?