Ökonomen warnen: Nach Italien-Wahl kann es weiteren Inflationsschub in der Euro-Zone geben

Die EZB wird nach Meinung des Leipziger Wirtschaftsprofessors Gunther Schnabl weitere Staatsanleihen aus Italien kaufen müssen, wenn die wie angekündigt ihre Staatsausgaben erhöht. Dies wiederum könnte auch den Euro weiter belasten. Die politische und finanzielle Stabilität in Europa sei gefährdet, so Schnabl. Schon jetzt, so ergänzt der Ökonom Justus Haucap, sei Italien das nach Griechenland am stärksten verschuldete Euro-Land.

Italiens Schulden könnten steigen – und damit die Euro-Probleme

„Nach der Parlamentswahl in Italien warnen deutsche Ökonomen vor einem weiteren Inflationsschub in der Eurozone. Sollte die künftige italienische Regierung ihre Ankündigung wahr machen und die Staatsausgaben erhöhen, dürfte die EZB gezwungen sein, mehr italienische Staatsanleihen zu kaufen, sagte der Leipziger Wirtschaftsprofessor Gunther Schnabl der „Bild“.

Die Folge wäre ein schwächerer Euro. „Die Inflation wird auch für die Deutschen weiter steigen. Das bedeutet auch, dass Pizza und Pasta weiter teurer werden.“ Klaus-Jürgen Gern vom Kiel Institut für Weltwirtschaft schätzt die Situation ähnlich ein.

Die Wahl in „Italien birgt Gefahren für die politische und finanzielle Stabilität in Europa“, sagte er der Zeitung. „Die Finanzmärkte haben es erwartet und entsprechend bereits im Vorfeld italienische Aktien verkauft und verlangen für italienische Staatsanleihen nun eine höhere Risikoprämie.“ Der Ökonom Justus Haucap warnte in der „Bild“ ebenfalls vor weiter steigender Inflation: „Giorgia Meloni versucht sich zwar als Konservative darzustellen. Von einer konservativen Wirtschaftspolitik ist sie aber meilenweit entfernt. Wenn Meloni ihre Wahlversprechen alle umsetzen möchte, wird die Verschuldung Italiens noch weiter hochschnellen. Dabei ist Italien nach Griechenland schon das am stärksten verschuldete Euro-Land.“

Foto: Einkaufsregal in einem Supermarkt, über dts Nachrichtenagentur