Ex-Chef der Münchner Sicherheitskonferenz Ischinger warnt vor voreiligen Schlüssen nach Pipeline-Attacken

Wer hat die Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 angegriffen? Die Stimmung in der Berichterstattung in deutschen Medien scheint darauf hinauszulaufen, dass Russland verantwortlich sein soll. Vor zu schnellen Schlüssen jedoch warnte einem Bericht nach der Ex-Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger. Er würde sich im Augenblick nicht zutrauen, messerscharf zu schließen: „Das waren die bösen Russen“. Dies könne sein, müsse aber nicht sein. Es könne auch sein, dass irgendjemand tätig geworden wäre, der „gerne hätte, dass man das den Russen in die Schuhe schiebt – oder umgekehrt.“ Es gelte zu warten, bis die Anrainerstaaten Anhaltspunkte liefern könnten.

Cui Bono? Wem nutzt der Anschlag?

„Der frühere Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, ist vorsichtig bei der Beurteilung der Lage nach den Attacken auf die Gaspipelines in der Ostsee. Dem Fernsehsender „Welt“ sagte er: „Ich warne wirklich vor allzu vorschnellen Schlussfolgerungen. Ich würde mir jetzt im Augenblick nicht zutrauen, aus dem was wir wissen, messerscharf zu schließen: `Das waren die bösen Russen`. Das können die bösen Russen sein, und manche Überlegungen, die hier angestellt werden in Geheimdienstkreisen und so weiter, scheinen in diese Richtung zu führen. Aber es können natürlich auch ganz andere Verursacher sein.“

Es könne sich auch um eine „False Flag“-Operation handeln, so Ischinger weiter: „Es kann sein, dass irgendjemand das macht, der gerne hätte, dass man das den Russen in die Schuhe schiebt – oder umgekehrt. Wir sollten abwarten, ob die Dänen und / oder die Schweden, die Anrainer, irgendwelche Anhaltspunkte zutage fördern in den kommenden Stunden oder Tagen, die einen Hinweis geben könnten, wer es denn nun wirklich war.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Bau von Nord Stream 2, über dts Nachrichtenagentur