Kanzleramtsminister Helge Braun will CDU-Vorsitzender werden

In der CDU ist der Kampf um den Vorsitz voll entbrannt. Neben Kandidaten wie Friedrich Merz oder Norbert Röttgen hat sich auch der bisherige Kanzleramtsminister Helge Braun um den Vorsitz beworben. Berichten zufolge hat der Politiker die Vorstellung, er würde die Nase vorne haben oder habe zumindest gute Chancen. Er habe zudem viel von Angela Merkel gelernt, weist er der Kanzlerin eine Vorbildrolle zu. Zumindest hat Helge Braun auch in der Corona-Debatte Spuren hinterlassen. Seiner Auffassung nach sei die Pandemie beendet bzw. die Maßnahmen nicht mehr nötig, wenn alle ein Impfangebot hätten, ließ er im Frühjahr wissen. Diese Aussage hat sich offensichtlich als falsch erwiesen und wird noch jetzt gerne zitiert.

Braun möchte heilen

Das ficht den Funktionär dem Bericht nach nicht an. Er wolle den Riss heilen, der in der Partei entstanden sei: „Der noch amtierende Kanzleramtschef Helge Braun versucht sich im Rennen um den CDU-Vorsitz von seinen Konkurrenten Friedrich Merz und Norbert Röttgen abzusetzen, indem er seine Verankerung in der Partei betont. „Ich bin seit 18 Jahren Kreisvorsitzender in Hessen. Auf diese Erfahrung wird es jetzt ankommen, um den Bruch zwischen Führung und Basis zu heilen“, sagte Braun dem „Spiegel“.

„Die Rückmeldungen, die ich bekommen habe, zeigen: Es gibt viel Zustimmung für meine Haltung und meine Ideen für eine Reform der CDU.“ Braun kündigte an, im Wettbewerb mit Merz und Röttgen auch mit dem Versprechen punkten zu wollen, eine neue Führungskultur in der Partei zu etablieren. „Ich liebe die CDU viel zu sehr, um in dieser Lage nur am Rand zu stehen“, sagte Braun. „Die CDU braucht einen grundlegenden Neuanfang – inhaltlich, organisatorisch und im Stil.“ Braun widersprach dem Eindruck, er sei der Vertreter des Merkel-Lagers. „Ich bin Helge Braun und habe viel von Angela Merkel gelernt“, sagte der CDU-Politiker. Die Union könne stolz sein auf die vergangenen 16 Regierungsjahre, aber jetzt beginne „eine neue Ära“. Die CDU müsse sich „in ihrer Parteiarbeit und in der Opposition völlig neu aufstellen“.

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur